Basketball-Bundesliga

Die Jagd auf Bamberg beginnt

Im Gegensatz zu den Riesen und den Tigers sind die Ulmer Korbjäger zusammengeblieben. Sie sind damit prädestiniert, um Meister Bamberg zu ärgern.

24.09.2016

Von HELEN WEIBLE, CLAUS PFITZER, HANSJÖRG LÖSEL

Kunst am Korb: Ulms Taylor Braun und Bambergs Darius Miller langen im Playoffkampf der BBL nach dem Ball. Foto: dpa

Kunst am Korb: Ulms Taylor Braun und Bambergs Darius Miller langen im Playoffkampf der BBL nach dem Ball. Foto: dpa

Ulm. Die Jagd ist eröffnet. Auf die Brose Baskets Bamberg. Natürlich. Aber auch auf einen Klub, der nicht mit „B“ anfängt. Nach der zurückliegenden Saison kursiert Ratiopharm Ulm in seiner elften Bundesliga-Saison unter Experten nicht mehr als Geheimtipp, sondern wird klar bei den besten deutschen Teams eingereiht: Bamberg, Berlin, Bayern und Ulm also. Die Mannschaft, die aus der vergangenen Saison nach einem verpatzten Start (Platz 14 nach neun Spielen) sensationell noch das Maximale herausgeholt hat, in den Playoffs mit nur zwei Niederlagen bei einer Mini-Rotation ins Finale gegen die Brose Baskets gerauscht war.

Dieser sportliche Erfolg, getragen von Kapitän Per Günther in seiner achten Saison, schweißte das Team fest zusammen. Spieler, die normalerweise nach einer Runde das Weite suchen, aufgrund hochdotierter Verträge abwandern, identifizieren sich mit dem Verein – und lieben das Umfeld. „We love Ulm“, wurde DaSean Butler mit Söhnchen Drae auf Instagram los. „We are one“ war das große Playoffs-Motto. Daran will das Team von Thorsten Leibenath nahtlos anknüpfen. Der Abgang von Pierria Henry und Carlon Brown wurde durch die Neuzugänge Karsten Tadda und Braydon Hobbs (beide Gießen) sowie Rückkehrer Tim Ohlbrecht (Krasnojarsk) kompensiert. Eine Teamchemie ist längst vorhanden. Wie das auf dem Parkett zum Ausdruck kommt, wird sich beim Auftakt morgen (18 Uhr/telekombasketball.de) bei Medi Bayreuth zeigen. Trainer Leibenath, der in seine sechste Spielzeit mit Ulm geht, sagt dazu: „Ich hoffe einfach, dass es ein Vorteil ist, dass unser Kader im Großen und Ganzen zusammengeblieben ist“, und schränkt hinsichtlich des Titelrennens ein: „Es wird kein Selbstläufer. Bamberg ist nochmal stärker geworden.“

John Patrick ist nach dem personellen Umbruch überzeugt, die 15. Saison, die die MHP Riesen Ludwigsburg in Folge erstklassig spielen, erfolgreich zu gestalten. Gestern starteten sie in Würzburg in die neue Saison. „Wir sind mental bereit. Die älteren Spieler ziehen die jüngeren in die richtige Richtung“, sagt Patrick. Nach Platz sechs und der dritten Playoff-Teilnahme hintereinander erfolgte bei den Barockstädtern ein personeller Schnitt. Geblieben aus dem Kader der Vorsaison sind der neue Kapitän David Mc Cray, Brad Loesing, Jason Boone und Tekele Cotton. Gekommen sind neun neue Spieler, in den Profikader aufgerückt ist aus der vereinseigenen Porsche-Akademie der 2,08 Meter große Center Eyke Prahst.

Trainer Patrick, der seit 2013 in Ludwigsburg tätig ist, vergrößerte in seiner zweiten Funktion als Sportlicher Leiter sein Aufgebot auf 14 Spieler. Gerne gehalten hätte er den Publikumsliebling Jon Brockman, der aber eine Spielpause eingelegt hat. Seine Rolle soll der 25-jährige US-Amerikaner Jack Cooley (Malaga) übernehmen. Auch Neu-Nationalspieler Johannes Thiemann ist eine Option. Der Ex-Baunacher kam ebenso wie Kone Bazoumana (Hamburg Towers) aus der deutschen Pro A zu den Riesen. Wundertüten sind Wes Washup und Martin Breunig, die bislang in US-College-Teams gespielt haben. Erfahrung bringen Kelvin Martin (Sizilien), der finnische Meister David Gonzalvez und Chad Toppert mit, der bislang für den FC Bayern München gespielt hat, sowie Alex Ruoff (Bilbao).

In Bremerhaven starten die Walter Tigers Tübingen am Sonntag (15.30 Uhr) in ihre 13. Bundesliga-Saison. Coach Tyron McCoy, seit Ende 2015 im Amt, tritt die erste volle Spielzeit unter seiner Verantwortung mit acht Veränderungen an. Die Center Bogdan Radosavljevic (Berlin) und Mahir Agva (Frankfurt) sind nicht mehr dabei, auch Identifikationsfigur Julian Albus (Hanau) verließ den Klub. Um Kapitän Jared Jordan und Rückkehrer Garlon Green herum haben die Tigers ein Team aufgebaut, das stark genug sein sollte, um eine sorgenfreie Saison zu erleben. Isaiah Philmore (Bonn), der Ex-Trierer Barry Stewart und Center Gary McGhee müssen sich in der Liga nicht mehr beweisen, dazu kommen hungrige US-Amerikaner wie Julian Washburn und Anthony Myles. Allerdings platzte der Königstransfer: Dezmine Wells fiel durch den Medizin-Check.

Mit ihrem Etat von rund drei Millionen Euro gehören die Tigers weiterhin zu den Stehgeigern im BBL-Konzert. Um den Standort zu halten, wünschen sich die Basketballer endlich den Ausbau der Paul-Horn-Arena. Und ein paar mehr Heimsiege als in der vergangenen Saison dürften es auch sein – drei Erfolge sahen die Tübinger Fans nur.

Kunst am Korb: Ulms Taylor Braun und Bambergs Darius Miller langen im Playoffkampf der BBL nach dem Ball. Foto: dpa

Kunst am Korb: Ulms Taylor Braun und Bambergs Darius Miller langen im Playoffkampf der BBL nach dem Ball. Foto: dpa

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Erstellt:
24.09.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 07sec
zuletzt aktualisiert: 24.09.2016, 06:00 Uhr

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