Querpass

Die Giganten aus den Anden

Manchmal ist Fußball wirklich ein bisschen mehr, als nur 22 Frauen und Männer, die wild entschlossen dem Ball hinterher laufen.

17.11.2017

Von ARMIN GRASMUCK

Wie jetzt in Peru, wo das ganze Land vibriert. Als letzte Mannschaft hat sich die Auswahl des Andenstaats für die Weltmeisterschaft 2018 qualifiziert – und wie ...

In der Nacht vor dem entscheidenden Spiel belagerten die peruanischen Anhänger in der Hauptstadt Lima das Hotel der Gäste aus Neuseeland. Sie zündeten im stetigen Rhythmus reihenweise Böller, Heuler und Leuchtraketen, und brachten mit dem Lärm die gegnerischen Spieler um den Schlaf.

Der Staatspräsident stellte für den Fall der ersten WM-Qualifikation seit 35 Jahren einen nationalen Feiertag in Aussicht, ganz einfach „weil wir uns so freuen“. Kurz vor dem Anpfiff donnerten Kampfflieger mit der Aufschrift „Vamos Peru“ über die Metropole.

Rund um das Nationalstadion tanzten schließlich die Medizinmänner und belegten die Neuseeländer mit jedem Fluch, den sie aus düsteren Sphären empfangen konnten. Dem Foto der eigenen Mannschaft schickten sie dagegen eine kräftige Brise von geweihtem Rauch.

Ja, und als Jefferson Farfan, einst Profi auf Schalke, das 1:0 erzielte, verschickte das Frühwarnsystem für Erdbeben einen Warnhinweis. Ein Irrtum, klar. Diese Peruaner werden es auch bei der WM krachen lassen.