Wiese wird Übungsplatz

Die Dettenhäuser Feuerwehr bekommt ihren Neubau doch in den Fronlachwiesen

Nach einem Suchlauf über die Ortslage baut die Gemeinde Dettenhausen für die Feuerwehr nun doch am bisherigen Standort in den Fronlachwiesen.

29.09.2016

Von Mario Beisswenger

Dettenhausen. Im April sah es so aus, als ob die Feuerwehr von Dettenhausen umziehen muss. Das grob geplante neue Gebäude hätte zwar Platz gefunden an bisheriger Stelle in den Fronlachwiesen, doch Vorschriften fürs Drum-Rum ließen sich dem Anschein nach nicht erfüllen.

Das für dieses Jahr einkalkulierte Zwei-Millionen-Projekt, mit dessen Bau nach den Sommerferien begonnen werden sollte, ruhte stattdessen. Ein Suchlauf durch die Gemeinde begann. Die Feuerwehrleute prüften Orte in den Gewerbegebieten und auch einen Ort am Ortsrand von Tübingen her. Das Ergebnis war, dass alle Mängel hatten und der alte Standort doch der beste ist. Inzwischen fanden Gemeindeverwaltung und Wehrverantwortliche auch eine Lösung zur Erfüllung der wohl doch nicht so starren Vorschriften.

Nach diversen Vorgesprächen nutzten die Gemeinderäte die Sitzung am Dienstag, als das Ergebnis offiziell wurde, ihrer Verwunderung Ausdruck zu verleihen. „Das wurde so dargestellt, als ob der bisherige Standort bei weitem nicht ausreicht“, sagt FWV-Rat Rainer Wizenmann. „Was wurde getan, dass es jetzt doch geht?“

Bürgermeister Thomas Engesser erklärte das zentrale Problem und seine Lösung auf der Sitzung. Laut dem immer noch in den Grundzügen verfolgten Neubauplan liegt die Ausfahrt der Fahrzeuge direkt zur Straße Fronlachwiesen hin. Dann aber hätte die Abstellfläche davor nicht mehr die Vorgaben für einen Übungsplatz erfüllt. Der müsste mindestens so lang sein wie die nun deutlich größere Abstellgarage der Fahrzeuge.

Außerdem, so Engesser auf TAGBLATT-Nachfrage, muss das DRK ja auch noch vorbeifahren können. Die Rot-Kreuz-Station ist am hinteren Ende der Sackgasse. „Das wäre schwierig geworden für deren Fahrzeuge vorbeizukommen.“

Der Platz vor den geplanten Feuerwehrhausgaragen ist seit April auch nicht größer geworden, es setzte sich aber die Haltung durch: Geübt werden kann auch auf dem im rechten Winkel zur neuen Ausfahrt liegenden bisherigen Hof. Der muss dazu nur verlängert und die Richtung Zentrum gelegene Wiese muss zugepflastert werden. So ließen sich die Vorschriften erfüllen, der Hof wird groß genug, das DRK kann bei Übungsbetrieb vorbeifahren.

Den Zuschuss nicht

verfallen lassen

SPD-Rat Thomas Wheeler-Schilling fragte sich: „Warum waren wir da vor zwei, drei Monaten bei einer anderen Lösung?“ Greife denn das Problem der Lärmbelastung der Nachbarn durch den Übungsbetrieb gar nicht mehr? Die Frage wurde nicht geklärt. Dafür aber die angesprochenen weiteren Probleme des alten und nun auch neuen Standorts.

Dass es für die Wehr nicht für einen Übungsturm reiche, war im Frühjahr noch ein Argument gegen den bisherigen Standort gewesen. Bei weiteren Verhandlungen habe sich der Turm aber nicht als zwingend herausgestellt. „Der wäre nur gern gesehen“, sagte der Bürgermeister – vielleicht könne sich das Dettenhausen ja auch irgendwann mal leisten.

Die enge, kurvige Zufahrt – zuvor ein Ausschlusskriterium für die Fronlachwiesen – könnte die Gemeinde wohl aufweiten. Es sehe ganz gut aus, dass die Gemeinde die nötigen Grundstücksstreifen erwerben kann, sagte Engesser. „Wir hoffen da auf ein positives Ergebnis.“ Ortsbaumeister Wolfram Riegler stand nun dafür ein, dass sich Probleme mit Hochwasser-Vorschriften doch baulich lösen ließen, wenn auch mit Mehrkosten wie beim Wiesen-Überbauen auch. Beziffert wurden die zusätzlichen Kosten nicht.

FWV-Rat Christoph Duncker war zufrieden, dass die Nachbarschaft von Rotem Kreuz und Feuerwehr nun erhalten bleibt. Auch sein Kollege Manfred Aberle zeigte sich erleichtert, dass es beim alten Standort bleibt. „Kreisbrandmeister und Feuerwehr sind dafür. Was soll dann noch dagegen sprechen.“

Zumal Feuerwehr-Kommandant Michael Burkhardt betonte, was er auch schon im Frühjahr gesagt hatte: „Strategisch und einsatz-taktisch ist der Standort der beste.“ Auch deshalb, weil die Zufahrt zum Magazin so geregelt sei, dass die Feuerwehrleute schnell dort sein können.

Das Problem für die Gemeindeverwaltung wird nun sein, bis Ende des Jahres den Bauantrag fertig zu haben. Einen Zuschuss zum Projekt hat die Gemeinde schon zugesagt bekommen. „Den wollen wir nicht verfallen lassen“, sagte Engesser.

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Erstellt:
29.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 57sec
zuletzt aktualisiert: 29.09.2016, 01:00 Uhr

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