Tübingen

Die Basis der Macht

Der Mittelstand werde ärmer, schrieb Frank Heuser in seinem Leserbrief (7. Februar).

11.02.2017

Von Gebhard Bock, Tübingen

Da hat Frank Heuser präzise beschrieben, wie die Abhängigkeit der Werteschaffenden von den Geldbesitzenden entsteht und leider auch funktioniert. Moderne Sklaverei kann nicht mehr bestritten werden. Noch wehrt sich der Mittelstand, doch gesetzlich geschaffener Automatik wird er nicht entgehen. Geld in den Händen von unsolidarischen Menschen macht abhängig. So will ich ergänzend aus meinem Buch „Die Schuld des Schweigens“ zitieren: „Man darf fragen, ob das Wesen des Geldes in einer Solidargesellschaft neu definiert werden muss. Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts schlug der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner vor, das Geld altern zu lassen (Negativzinsen) und das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen. Dieses bedingungslose Einkommen ist im Grunde die fortgedachte Konsequenz der fortschreitenden Automatisierung. Geld ist mannigfaltig die Basis der Macht. Die machtgebenden Faktoren sind unsoziale Anhäufung, Korruption und falsch gesetzte Wertschätzung in der Gesellschaft. Geld als Mittel der Macht ist antidemokratisch, das heißt: unerträglich und muss durch eine lebendige Demokratie entmachtet werden. Nur wenn der Kreislauf Leistung-Geld-Leistung auf möglichst kurzem Weg ohne wuchernde Abzweigungen bleibt, werden dem Geld seine schädlichen Eigenschaften entzogen. Weil es um Macht geht, wird der Weg dahin voller Hürden sein."

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Erstellt:
11.02.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 36sec
zuletzt aktualisiert: 11.02.2017, 01:00 Uhr

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