Im Abstiegskampf spricht immer mehr gegen den VfB Stuttgart

Die Angst geht um

Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga geht in die entscheidende Phase. Der VfB Stuttgart hat dabei mit die schlechtesten Karten.

06.05.2016

Von MHA/DPA/SID

Sein Einsatz ist nach der Beckenprellung beim 2:6 gegen Werder Bremen noch fraglich: Daniel Didavi. Foto: Eibner

Sein Einsatz ist nach der Beckenprellung beim 2:6 gegen Werder Bremen noch fraglich: Daniel Didavi. Foto: Eibner

Stuttgart. "Super-Gau", "Imageverlust" und "Untergangsstimmung" lauten die Schlagwörter, die angesichts des drohenden Abstiegs beim VfB Stuttgart durch die Landeshauptstadt geistern. Vor dem Showdown im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga sind die Nerven aller Beteiligten bis zum Zerreißen gespannt.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn bekundete in den "Stuttgarter Nachrichten" bereits Folgeerscheinungen für die Stadt: "Der VfB ist ein Imageträger der Stadt. Deshalb wäre es herb, wenn der VfB nicht mehr in der Bundesliga mitspielen würde", sagte der Grüne Kuhn. Auch Stuttgarts Touristikchef Armin Dellnitz macht sich Sorgen wegen der sportlichen Talfahrt des VfB, der nach dem 2:6 am Montag bei Werder Bremen auf dem 17. Tabellenplatz und damit einem direkten Abstiegsrang steht. "Ein Erstligist ist ein starker Botschafter, der den Namen der Stadt mit dem Sport verbindet und für Sympathien sorgt. Dieser starke Markenbotschafter wäre bei einem Abstieg geschwächt", sagte Dellnitz. Zudem kämen bei Heimspielen in der Zweiten Liga weniger Tages- und Übernachtungsgäste in die Stadt.

Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart sieht ebenfalls die Bedeutung des VfB für die lokale und regionale Wirtschaft. Mit einem Bundesligisten fließe Kaufkraft zu, von der viele Unternehmen profitierten, sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Richter.

Zwar zählt der VfB Stuttgart zu den Gründungsmitgliedern der höchsten deutschen Spielklasse und gehört zu den Klubs mit der längsten Bundesliga-Zugehörigkeit. Doch schon vor den ausstehenden letzten beiden Spieltagen steht fest, dass Tradition nicht vor Abstieg schützt: Auf den Plätzen 15 bis 17 tummeln sich mit Bremen, Frankfurt und Stuttgart zehn deutsche Meisterschaften, 13 DFB-Pokal-Siege und zwei Europapokal-Triumphe.

Nach dem 2:6-Debakel in Bremen am vergangenen Montag droht den Schwaben (33 Punkte) der zweite Abstieg der Vereinsgeschichte nach 1975. Der klare Negativtrend und die neuen Personalprobleme um Daniel Didavi (Beckenprellung), Christian Gentner (Oberschenkelzerrung) und Federico Barba (Muskelfaserriss) sprechen gegen das Team von Trainer Jürgen Kramny. Ex-Präsident Erwin Staudt plagen vor dem vorentscheidenden Spiel am Samstag gegen den FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) große Sorgen. "Ein Abstieg wäre für mich das größte anzunehmende Unglück im Sport. Ich will gar nicht daran denken. Das wäre der Super-Gau", sagte der 68-Jährige bei Sport1.

Einen Trost gibt es für den VfB aber: Für die Buchmacher steht ein anderer Traditionsklub ganz oben auf der Liste der potenziellen Absteiger: Eintracht Frankfurt hat eine noch schlechtere Quote als die Schwaben. Das liegt auch daran, dass der Eintracht (33 Punkte) im bevorstehenden Duell mit Borussia Dortmund kaum etwas zugetraut wird.

Der VfB selbst versucht weiterhin nur auf sich zu schauen. Sportdirektor Robin Dutt beschwört nun den "totalen Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans". Den wird es vor heimischer Kulisse definitiv brauchen, um der Mannschaft neues Selbstvertrauen im ersten von zwei Endspielen um den Klassenerhalt zu geben.

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Erstellt:
06.05.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 06.05.2016, 06:00 Uhr

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