Gute Auf-der-Flucht-Krimiunterhaltung, bei der das bisserl alberne Monster nicht groß stört.

Der unglaubliche Hulk

Gute Auf-der-Flucht-Krimiunterhaltung, bei der das bisserl alberne Monster nicht groß stört.

23.11.2015

Von che

Erst fünf Jahre ist es her, dass der Hollywood-Chinese Ang Lee („Brokeback Mountain?) das giftgrüne Monster aus den Marvel-Comics auf die Leinwand hievte, doch geriet seine Version wohl etwas zu kunstig für die breite Masse. Jetzt durfte der Action-affinere Hollywood-Franzose und Luc-Besson-Schüler Louis Leterrier ran. Erzählte Ang mit psychoanalytischen Hintergedanken ein fast privates Drama, geht es diesmal etwas simpler um den Konflikt zwischen friedliebendem Individuum und außer Kontrolle geratener (Militär-)Macht.

Die Vorgeschichte ? ein Wissenschaftler wurde im Labor verstrahlt und mutiert fortan bei Erregung zum alles niederwalzenden Ungeheuer ? wird schon im Vorspann abgehandelt. Danach schwenkt der Film nach Brasilien, wo sich dieser Bruce Banner vor der US-Armee versteckt, die den Kraftprotz zu gern ihrem Waffenarsenal einverleiben würde. Gekonnt variiert der Regisseur das immer wieder reizvolle Auf-der-Flucht-Motiv, wobei ihm ein sehr attraktives Schauspieler Ensemble (gut: Edward Norton, Liv Tyler; böse: William Hurt, Tim Roth) gute Dienste leistet.

Nicht ganz so gelungen sind die Actionszenen mit dem Monster selbst. Hulk ist und bleibt nun mal eine irreale Cartoonfigur, die im Realfilm mehr zum Kichern als zum Zittern animiert. Doch spätestens beim tricktechnisch spektakulären Finale mit gleich zwei Hulks finden die Macher einen soliden Kompromiss zwischen wildwütigem Krachbumm und knitzem Augenzwinkern, und führen den Streifen sicher in den Hafen einer guten Comicverfilmung.

Der unglaubliche Hulk