Fünf Stunden voll konzentriert

Der erste Abi-Tag ist überstanden / Heute geht das Schriftliche mit Mathe weiter

Die erste Etappe des Prüfungs-Marathons haben die Gymnasiasten überstanden. Nach der gestrigen Deutsch-Prüfung geht es für viele jetzt erst richtig los, denn die restlichen Fächer bereiten den Abiturienten mehr Sorgen.

07.04.2016

Von Michael böselMarc Pfitzenmaier

Abiiiieeeeeee: Nach der ersten schriftlichen Prüfung im Fach Deutsch lassen Uhland-Gymnasiasten erstmal Dampf ab. Bild: Sommer

Abiiiieeeeeee: Nach der ersten schriftlichen Prüfung im Fach Deutsch lassen Uhland-Gymnasiasten erstmal Dampf ab. Bild: Sommer

Tübingen. Victory-Zeichen und Umarmungen: Sichtlich erleichtert, die erste und gleichzeitig längste Prüfung der Abiturphase hinter sich gebracht zu haben, versammelten sich die Abiturienten gestern Mittag vor ihren Schulen. Hier tauschten sie sich über die fünf Themen aus, die in diesem Jahr im Fach Deutsch zur Wahl standen. Entscheiden konnten sie sich zwischen einer Textinterpretation, einem Gedichtvergleich, der Deutung einer Erzählung, einem Essay und einer Erörterung.

„Man macht sich mehr Stress als eigentlich dann in der Prüfung wirklich ist“, sagt die 17-jährige Laura Braun. Denn nicht unbedingt der Inhalt macht die Deutsch-Prüfung anstrengend, sondern sich mehr als fünf Stunden lang zu konzentrieren. Nach dem Abi möchte die Schülerin vom Wildermuth-Gymnasium (WG) ein Jahr als Au-pair in England arbeiten, anschließend dann Jura an einer Uni in Baden-Württemberg oder Bayern studieren. Nur die Eberhard-Karls-Universität schloss sie als Option aus.

Akademisch möchte auch Fabian Westhoff seine Ausbildung fortsetzen. Schon während des Abiturs belegte er sein Lieblingsfach Informatik vierstündig und will sein Interesse in einem Studium vertiefen. Tim Nothdurft – wie Fabian am WG – wählte die Erörterung. Es ging um einen Artikel aus der Wochenzeitung „Zeit“ zum Thema „Schönheit muss man lernen“. Der 18-Jährige will ebenfalls im Ausland arbeiten. „Ich gehe zum Work-and-Travel nach Australien.“ Danach möchte auch er ein Studium beginnen, was genau, weiß er allerdings noch nicht.

Doch nicht alle Tübinger Abiturienten wollen gleich ins Ausland. Louis Wild wird im Betrieb seines Vaters eine Ausbildung zum Karosseriebauer beginnen. Passend dazu wählte der 19-Jährige das Essay-Thema „Mensch und Maschine – Facetten einer Beziehung“. Auf dem dunkelgrünen Kapuzenpullover seiner Mitschülerin Wilma Braun (17), steht in dicken weißen Lettern das Abi-Motto des Kepler-Gymnasiums „Bacabi – endlich Rum“. Auch sie will es nach dem Abitur praxisorientierter angehen und plant deshalb eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Entschieden hat sie sich für die Erzählung „Die Katze spielt mit der Maus“ von Kurt Tucholsky.

Beruflich festlegen möchte sich die 19-Jährige Carlotta Kreuzkamp noch nicht. Die WG-Schülerin nimmt sich stattdessen nach dem Abi eine Auszeit und reist nach Südostasien. Momentan liegt der Fokus bei allen aber noch auf den Prüfungen. „Mathe wird schlimmer, als Deutsch heute war“, meint Carlotta. Viele andere stimmen ihr zu. Sie stehen in roten Pullovern um einen Ghetto-Blaster, aus dem Musik von Deutschrapper Bushido schallt. Mit ihrem Abi-Motto „Ene Mene Muh – Ich hab Abi, was hast du?“ sind nicht alle Abiturienten des Wildermuth-Gymnasiums zufrieden. Angezogen haben sie die bedruckten Hoodies trotzdem.

Trotz der Erleichterung nach der ersten überstandenen Prüfung, haben viele bereits die nächste vor Augen. Einige gönnen sich zwar eine Pause, die meisten machen sich aber gleich ans Lernen für die nächsten Tage. Heute ist Mathematik dran.

Textinterpretation und Essay sind beliebteste Themen

842 Tübinger Abiturienten schrieben gestern die Deutschprüfung. 492 davon besuchen allgemeinbildende Gymnasien, 350 gehen auf berufliche Gymnasien.

Am beliebtesten bei den Abiturienten war das Essay: Uhland-Gymnasium (9 von 58), Carlo-Schmidt-Gymnasium (24 von 78), Mathilde-Weber-Schule (39 von 92), Waldorfschule Tübingen (27 von 56), Technisches Gymnasium (42 von 62). Oft wählten sie aber auch die Textinterpretation mit Vergleich: Uhland-Gymnasium (19 von 58), Carlo-Schmidt-Gymnasium (23 von 78), Mathilde-Weber-Schule (20 von 92), Waldorfschule Tübingen (26 von 56), Technisches Gymnasium (10 von 62).

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Erstellt:
07.04.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 07.04.2016, 01:00 Uhr

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