Tübingen

Der Schwur von Mauthausen soll nicht vergessen werden

Die Erinnerungan die von den Nationalsozialisten Ermordeten mag etwas Rituelles haben. Aber nichts wäre falscher als anzunehmen, dass sich diese Erinnerung langsam erübrige, warnte Henning Zierock von der Gesellschaft für die Kultur des Friedens am gestrigen Sonntagnachmittag auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

08.05.2017

Von alb

Der Schwur von Mauthausen soll nicht vergessen werden

„Wenn wir die Erinnerung nicht pflegen, geschieht das, was wir jetzt erleben: ein Ruck nach Rechts in Europa.“ Das Motto der Kundgebung, die am heutigen Montag, 8. Mai, an die Befreiung vom Nationalsozialismus erinnert, ist „Die Waffen nieder“. Sie beginnt um 17.30 Uhr auf dem Tübinger Holzmarkt. Das Friedensplenum, die Informationsstelle Militarisierung, die Gesellschaft Kultur des Friedens, die Linke, die Bundestagsabgeordnete der Linken Heike Hänsel, die DKP Tübingen, menschen.rechte, die solid.linksjugend Rottenburg und solid.sds Tübingen laden dazu ein.

1945 habe der Schwur im KZ Mauthausen gelautet: „Nie wieder Krieg!“, sagte Zierock gestern. Die gegenwärtige Entwicklung gehe jedoch in die andere Richtung. Und: „Im Schwur von Mauthausen wurde auch der freie Mensch gefordert. Das ist etwas anderes als Konsumfreiheit.“ Deshalb versammele sich seine Gesellschaft seit ihrer Gründung im Jahr 1988 jedes Jahr am Jahrestag des Kriegsendes, meistens am Gräberfeld X des Stadtfriedhofes. Dort sind viele Opfer des NS-Regimes bestattet – Anka Oesterle von der Vereiningung der Verfolgten des Naziregimes berichtete darüber. Zur Pflege der Erinnerung gehört auch manchmal Handarbeit. Angesichts der moosüberwachsenen Gedenktafel mahnte Henning Zierock ein derartiges Engagement an. undtext /Bild: Metz