Pokalfight mit Happy End für den SV Nehren

Der SV Nehren schafft die Überraschung und besiegt den Verbandsligisten KSV Rutesheim mit 2:1 (1:1)

Nachdem Nehrens Flügelspieler Benedikt Rammeiser den Ball nach einem zunächst missglückten Freistoß nochmals in den Strafraum geflankt hatte, legte Benjamin Plangger im Nach-hinten-stolpern für Mittelfeldspieler Dennis Murr ab. Murr nahm den Ball mit und knallte ihn in der 79. Minute zum viel umjubelten 2:1-Siegtreffer in den Rutesheimer Kasten.

13.08.2017

Von Jannis Hegele

Nehrens Marvin Hamm (links) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 mit Raphael Nill. Bild: Ulmer

Nehrens Marvin Hamm (links) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 mit Raphael Nill. Bild: Ulmer

Zuvor hatte es auf beiden Seiten noch einige Chancen gegeben, mit dem 2:1 entschied Murr das Spiel und wurde im Kreis der Mannschaft gebührend gefeiert. „Es war klar, dass derjenige, der in der Phase zwischen der 60. und 80. Minute zur Führung trifft, das Spiel gewinnt“, sagte der zufriedene Co-Spielertrainer Pedro Keppler nach Abpfiff am Samstag. Diese zwanzig Minuten waren die beste Phase der Pokal-Partie, viele Torraumszenen und schöne Spielzüge boten sich den 120 Zuschauern.

Rutesheim dominiert Hälfte eins

Davon war in der ersten Hälfte noch nicht viel zu sehen gewesen, der erste Durchgang zwischen dem Landesligisten aus Nehren und der SKV Rutesheim aus der Verbandsliga war vor allem von vielen Fehlpässen und Fouls geprägt. Vor allem Rutesheim störte den SVN schon sehr früh im Aufbauspiel und provozierte so immer wieder Ballverluste. So kam es bereits nach vier Minuten zur ersten Chance der SKV: Nehrens Schlussmann Michael Geiger hatte den Ball kurz vor dem Strafraum vertändelt, SKV-Stürmer Gianluca Crepaldi verzog seinen Flachschuss jedoch knapp. Auch kurz darauf kam es zu Gefahr im Nehrener Strafraum, als Mohammed Sivri mit seinem Flachschuss an Geiger scheiterte (14.).

Nehren war der SKV im ersten Durchgang unterlegen, verzeichnete deutlich weniger Spielanteile und Möglichkeiten zur Führung. Umso überraschender, dass die noch in der ersten Hälfte für die Nehren fallen sollte – und zwar nach einem Konter aus dem Lehrbuch: zunächst ein genialer Diagonalball auf Rammeiser, der schickte SV-Kapitän Jakob Braun auf der linken Seite zur Grundlinie. Braun, der später mit einer Adduktorenzerrung ausgewechselt wurde, flankte auf seinen im Strafraum völlig freistehenden Stürmer Marvin Hamm, der in der 39. Minute zur 1:0-Führung einnickte.

Lange ließ der Ausgleich allerdings nicht auf sich warten – vier Minuten nach der Halbzeit stellte Rutesheim das Gleichgewicht wieder her: Sivri hatte den Ball durch die SV-Verteidigung auf Außenverteidiger Luca Alberici durchgesteckt, dessen strammer Schuss knallte vom Innenpfosten unhaltbar ins Tor (49.). „Da standen wir einfach noch zu ungeordnet und nicht nah genug am Mann“, sagte Keppler, „solche Pässe müssen wir in Zukunft besser zustellen.“

Nehrens Defensive wackelte in der Folgezeit jedoch mehrmals. Zunächst schoss Rutesheims Sivri knapp am Kasten vorbei (53.), anschließend hob er den Ball völlig freistehend im Strafraum über SV-Schlussmann Geiger, jedoch auch knapp über die Querlatte (55.). Das Spiel wurde nun hitziger, Fouls rund um den Mittelkreis und auch die Lautstärke auf dem Nehrener Rasen nahmen zu – das Spiel bekam Pokal-Charakter. Beide Teams drückten nun auf den Führungstreffer und erspielten sich vermehrt über Hereingaben von außen Möglichkeiten. Murrs Treffer war der Lucky-Punch.

„Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft gespielt und gut gekämpft“, sagte Keppler, „ich denke der Sieg ist nicht unverdient.“ Auf seinen Drittrunden-Gegner muss der SVN noch warten: Der SV Wittendorf und die Reutlinger Young Boys spielen erst am 23. August.

SV Nehren: Geiger; Reitter (76 Mang), Binder, Murr, Rammeiser, Keller, Hamm, Plangger, Daniel Frank (90. Späth), Nill, Braun (60. Ulmer).

Spielpraxis in der zweiten Mannschaft

„Völlig schmerzfrei bin ich noch nicht“, sagte Nehrens Spielertrainer Pedro Keppler nach dem Pokalspiel gegen die SKV Rutesheim am Samstag. Deshalb blieb der 30-Jährige auch die vollen 90 Minuten auf der Ersatzbank und steuerte sein Team nur von außen. „Ich trainiere zwar schon voll mit, aber für so ein Pokalspiel reicht es dann doch noch nicht“, sagte er. Diese Woche kicke er mal bei einem Trainingsspiel mit der zweiten Mannschaft mit, um zu schauen, wie gut seine Achillessehne mitmache.

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Erstellt:
13.08.2017, 20:12 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 13.08.2017, 20:12 Uhr

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