UN-Planspiel

Der Konsens kostet Schweiß

20 Tübinger Studenten vertreten die Philippinen beim 21. „National Models United Nations“ in New York.

04.02.2017

Von Till Wimmer

Zur Abstimmung bitte! Die UN-Nachwuchs-Delegierten arbeiteten gestern an einer gemeinsamen Resolution. Bild: Wimmer

Zur Abstimmung bitte! Die UN-Nachwuchs-Delegierten arbeiteten gestern an einer gemeinsamen Resolution. Bild: Wimmer

26 Nachwuchs-Delegationen debattierten gestern im großen Senat der Neuen Aula, um sich auf das UN-Planspiel in New York vorzubereiten. Studenten der Universitäten Tübingen, Hohenheim, Heidelberg und Lörrach nahmen daran teil. Das Thema: Klimawandel und Nahrungssicherheit. Die Aufgabe der Delegierten ist es, Diskussionspapiere zu erstellen und sie den Kollegen schmackhaft zu machen. Aus den gesammelten Vorschlägen soll dann eine Resolution ausgearbeitet werden. Das war gestern ein mühsamer und langwieriger Prozess, verbunden mit Anträgen auf Beratungspausen. Sehr zur Freude derer, die noch an Formulierungen feilten oder Verbündete suchten. Der Ablauf ist übrigens streng geregelt. Die Abstimmungsverfahren und Redezeiten sind identisch mit denen des Originals in New York. Es gibt einen Dresscode und die Amtssprache ist Englisch – auch in den Pausen.

Rebecca Mayer, 27, studiert Friedensforschung und internationale Politik im Master. Gestern vertrat sie Kirgisistan. „Nachhaltige Landwirtschaft ist dort ein wichtiges Thema.“ Verbündete suchte sie bei den Vertretern der Schweiz. „Es ist immer schwierig einen Konsens zu finden“, gab Mayer zu, dennoch: „Die UN ist nicht nur eine symbolische Kraft. Sie hat den Einfluss, Staaten zu verurteilen, sei es durch Sanktionen oder durch die Kraft der Worte im Diskurs.“ Auch die Delegationen Russlands, Chinas und Nordkoreas schienen guten Mutes: „Leider ist die USA heute nicht vertreten. Die Delegation ist krank. Daher setzen wir den Schwerpunkt auf uns.“ sagte Jura-Student Julius Firnhaber. Er vertrat Russland. „Den Kommunismus kriegen wir zwischen den Zeilen auch noch in unsere Resolution.“ Auch nach mehreren Stunden war eine endgültige Abstimmung noch nicht in Sicht. Geduld wird auch am 19. März benötigt. Dann vertreten 20 Tübinger Studenten die Philippinen in New York.