Regisseur John G. Avildsen

Der „König der Underdogs“ ist tot

Mit „Rocky“ und „Karate Kid“ hat sich John G. Avildsen in Hollywood hochgeboxt. Nun starb er mit 81 Jahren an Krebs.

19.06.2017

Von DPA

John G. Avildsen bei der Oscar-Verleihung 1977 in LA. Foto: B4601/_Uncredited

John G. Avildsen bei der Oscar-Verleihung 1977 in LA. Foto: B4601/_Uncredited

Los Angeles. Der US-amerikanische Regisseur John Guilbert Avildsen, der mit dem Boxfilm „Rocky“ Sylvester Stallone zum Star gemacht hat, ist tot. Der in Oak Park (Illinois) geborene Filmemacher erlag am Freitag in einer Klinik in Los Angeles einer Bauspeicheldrüsenkrebs-Erkrankung. Das hat sein Sohn Anthony Avildsen gegenüber der „Los Angeles Times“ bestätigt. Avildsen wurde 81 Jahre alt. „Ruhe in Frieden“, schrieb Stallone zum Tod seines einstigen Förderers auf der Internet-Plattform Instagram. „Ich bin mir sicher, dass du im Himmel bei Hits Regie führen wirst.“

Die erste Folge von „Rocky“ hatte 1977 den Oscar als bester Film erhalten. Zudem brachte der Auftakt der letztlich siebenteiligen Reihe Avildsen den Regie-Oscar ein. Der bis dahin wenig bekannte Stallone wurde in der Rolle des Boxers Rocky Balboa quasi über Nacht berühmt. Er wurde als Hauptdarsteller und Drehbuchautor für zwei Oscars nominiert. Bei vier weiteren Folgen führte Stallone Regie. Avildsen trat für „Rocky V“ (1990) noch einmal hinter die Kamera.

Bekannt wurde Avildsen auch durch die „Karate Kid“-Trilogie (1984-1989) und das Actionspektakel „Inferno“ mit Jean-Claude van Damme (1999). Nach dem Studium an der New York University hatte er zunächst bei Arthur Penn und Otto Preminger als Regieassistent gearbeitet. Zu den ersten eigenen Filmen des Kameramanns und Regisseurs zählte 1970 das Drama „Joe“, in dem Susan Sarandon ihr Filmdebüt gab. Jack Lemmon verhalf er mit „Save the Tiger“ (1973) zu einer Oscar-Trophäe, drehte mit Stars wie Marlon Brando („Die Formel“), John Belushi („Die verrückten Nachbarn“) und Morgan Freeman („Lean on Me“). Auch bei „Serpico“ (1973) und „Saturday Night Fever“ (1977) sollte Avildsen Regie führen, wurde wegen Differenzen mit den Produzenten aber gefeuert.

Derek Wayne Johnson bereitet derzeit die Veröffentlichung seiner Film-Biografie „John G. Avildsen: King of the Underdogs“ vor – mit Stallone, Burt Reynolds, Regisseur Martin Scorsese und dem 2015 verstorbenen Produzenten Jerry Weintraub. swp/dpa

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Erstellt:
19.06.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 19.06.2017, 06:00 Uhr

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