ÖPNV

Der Bus dreht in Ofterdingen eine Runde extra

Der Kreis plant diverse Busverbindungen neu. Ofterdingen bekommt mehr nahe Anschlüsse, verliert aber Direktlinien nach Tübingen.

06.07.2017

Von eik

Der Busverkehr rund um die Gemeinde Ofterdingen steht vor nicht unwesentlichen Änderungen: Von Frühsommer kommenden Jahres an sollen neue Verbindungen in Kraft treten, die der Landkreis Tübingen derzeit in seinem „neuen ÖPNV-Konzept Steinlachtal“ ausarbeitet. Sie gehen einher mit der derzeitigen Neu-Ausschreibung verschiedener Busrouten in der Region.

Wichtigste Neuerung in Ofterdingen direkt ist, dass künftig zwei Buslinien den Ort gegenläufig mit dem Bahnhof Mössingen verbinden sollen: Die Busse starten im Halbstunden-Takt am Busbahnhof der Nachbarstadt und landen auch wieder dort. Im Wechsel sollen sie eine Rund-Route durch Ofterdingen entweder über den Norden suchen (also über die B27) oder die einzelnen Haltestellen in umgekehrter Richtung anfahren. Ein Zirkel dauert dabei rund 20 Minuten.

„Damit hat Ofterdingen fast schon Stadtverkehrs-Qualität“, findet Hans-Erich Messner, Erster Landesbeamter im Landkreis Tübingen. Die Taktung werde enger – und von jeder Bushaltestelle aus sei jetzt auch eine Fortbewegung im Ort selbst möglich.

Die zwei neuen Linien sollen übrigens dreistellige Nummern (etwa „157“) bekommen – und so auch mit der Nummerierung „an den Mössinger Stadtverkehr anschließen“, wie Messner sagt. Der Busverkehr dieser Linien wird irgendwann am späten Abend (wann, ist noch nicht sicher) zum Anruf-Sammel-Taxi-Verkehr. Das soll auch für Sonn- und Feiertage gelten.

Unter anderem, weil die Gemeinde Ofterdingen keinen Bahnhof hat, steht das Thema Bus-ÖPNV hier besonders im Zentrum: Ofterdinger ohne Auto haben nur den Bus zur Fortbewegung über weitere Entfernungen. Das soll mit einem engeren Anschluss an den Bahnhof Mössingen nun gewährleistet sein.

Auf der anderen Seite sollen allerdings die bekannten Direkt-Busse Richtung Tübingen und zurück ausgedünnt werden. Die bisherige Linie 7613 steht im Gegensatz zur Philosophie des Landkreises, Buslinien dort zu vermeiden, wo sie Bahnlinien Konkurrenz machen. „Schienenparallele Verkehre vermeiden“ nennt das Hans-Erich Messner. Künftig soll zwischen Ofterdingen und Tübingen nur noch ein Rumpfverkehr aus zwei Direktbussen am Morgen und einem am Nachmittag bleiben – ein Verkehr also, der vor allem dazu da ist, die Züge nach Tübingen zu entlasten.

„Wir haben gesagt, dass wir uns mit dem Landkreis einig sind bei den wenigen Direktbussen“, sagt Ofterdingens Bürgermeister Joseph Reichert: „Aber dafür müssen die Kapazitäten am Bahnhof Mössingen ausreichen.“

Ob das künftig der Fall sein wird, ist indes ziemlich unklar: Stand Jetzt sind die morgendlichen Züge Richtung Tübingen und weiter Richtung Stuttgart nämlich rappelvoll. Ein Zustieg wird regelmäßig immer schwieriger, je weiter man Richtung Tübingen kommt. Nahverkehrs-Planer Tobias Schmauder sagt indes, dass das Landratsamt die Menge der Direktbusse später auch wieder ausweiten könnte, wenn sich zeigen sollte, dass die Kapazität der Bahn nicht ausreicht. / Bild: Siebert

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Erstellt:
06.07.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 20sec
zuletzt aktualisiert: 06.07.2017, 01:00 Uhr

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