Fußball

Dem Favoriten Paroli geboten

A-Junioren des FC Rottenburg verkaufen sich in der 2. Runde des WFV-Pokals teuer und verlieren vor 250 Zuschauern gegen den VfB Stuttgart nur 0:2 (0:1).

20.10.2016

Von David Scheu

Dem Favoriten Paroli geboten

Eins vorneweg: Der Favorit aus Stuttgart nahm die Partie gestern Abend auf dem Rottenburger Kunstrasen definitiv nicht auf die leichte Schulter. Trainer Kai Oswald – in der Vorsaison noch bei den Bundesliga-Profis Assistent von Jürgen Kramny – coachte 90 Minuten lang unaufhörlich an der Seitenlinie. Laut und deutlich, häufig, engagiert, für alle hörbar. Und er ließ immerhin sechs Spieler ran, die letzten Samstag in der Bundesliga beim 1:0 gegen Hoffenheim zum Einsatz kamen. „Natürlich haben wir heute auch einigen Spielern Einsatzzeiten gegeben, die sonst nicht ganz so oft zum Zug kommen. Aber wir wollten hier definitiv auch weiterkommen und daher nicht zu viel durcheinanderbringen“, sagte Oswald.

Die Sache mit dem Weiterkommen klappte zwar, erwies sich aber als ein hartes Stück Arbeit. Klar, der VfB hatte fast durchgehend mehr vom Spiel und öfter den Ball. Aber: Auf dem engen Kunstrasen verdichtete der FCR hinten die Räume und versteckte sich vorne wie von Trainer Giuseppe Farinella angekündigt nicht: Nach 20 Minuten hatte Rafal Ferraz nach Hereingabe von Luca Alfonzo sogar die Rottenburger Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an VfB-Keeper Jerome Weisheit.

Auf den Flügeln hatte Rottenburg allerdings immer wieder seine liebe Müh und Not. „Über außen waren sie extrem gefährlich. Da haben sie uns vor Probleme gestellt“, sagte Farinella. Und genau so ging der VfB kurz vor der Pause auch in Führung. Toni Suddoth Terell setzte sich nach Balleroberung auf rechts durch und flankte auf Dijon Ramaj, der zum 1:0 traf (39.). „Da haben wir durch einen individuellen Fehler aber auch nachgeholfen und den Stürmer am zweiten Pfosten völlig aus den Augen verloren“, sagte Farinella.

Dessen Team hatte nach dem Seitenwechsel noch eine richtig gute Chance: Alfonzo setzte sich auf links gegen zwei Gegenspieler durch und fand im Rücken der Abwehr Mathias Hägele, dessen Schuss haarscharf am Pfosten vorbei strich (50.). In der Folge übernahm aber wieder der VfB die Spielkontrolle – und traf nach gut einer Stunde zum vorentscheidenden 2:0: Ramaj ließ mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze Keeper Joschua Sautter keine Chance und erzielte seinen zweiten Treffer (64.). In der Schlussphase boten sich dem VfB dann noch einige Chancen, das Ergebnis auszubauen. Mit Kampf und Einsatz verhinderte der FCR aber ein weiteres Gegentor und hielt so das achtbare Resultat.

FC Rottenburg: Sautter (68. Krasnigi), Capasso, Leon Behr, Salafrica, Ilhan (75. Niklas Behr), Hägele, Ferraz, Belligiano (80. Wachendorfer), Seelmann, Grundler (68. Stroh), Alfonzo.

Weniger Druck: FCR im Pokal besser als in der Liga

Direkt nach Abpfiff beklatschte FCR-Trainer Giuseppe Farinella für alle hörbar sein Team: „Sehr stark, Jungs!“ Und lobte im Anschluss: „Ich bin stolz auf alle, wie sie hier gefightet haben.“ Auch VfB-Coach Kai Oswald sprach dem FCR seine Anerkennung aus: „Sie waren sehr gut auf uns eingestellt, haben uns immer wieder attackiert und Nadelstiche gesetzt. Letztlich haben wir uns davon aber nicht beeindrucken lassen und verdient gewonnen.“ Farinella blickte indessen gleich auf die Liga. „Hätten wir dort so gespielt wie heute, würden wir weiter oben stehen.“ Stellt sich die Frage nach dem Grund für die Leistungssteigerung gegen den großen Namen. Farinella: „Es ist einfacher für die Jungs, wenn sie nicht gewinnen müssen.“

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Erstellt:
20.10.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 20.10.2016, 01:00 Uhr

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