Sicherheit in der Cloud:

Datenschutz ist eine Frage des Anbieters

Die Cloud wird die Festplatte als Speichermedium verdrängen – von dieser Entwicklung geht der Cisco Global Cloud Index aus. Nach Einschätzung der Forscher werden bis 2020 knapp 92 Prozent des Datenverkehrs über die Cloud abgewickelt.

23.12.2016

Von Jan Danneberg

Traditionelle Speichermedien wie Festplatten, USB-Sticks oder Flashspeicher werden hingegen an Bedeutung verlieren. Dafür gibt es mehrere Gründe: Als Hauptgrund für diese Entwicklung wird die voranschreitende Digitalisierung angesehen. Egal, ob Zuhause oder im Job – immer häufiger werden Geräte über Cloud-Dienste miteinander vernetzt, wodurch Daten online gesichert, synchronisiert oder geteilt werden können. Hinzu kommt das immer breiter werdende Angebot an Cloud-Diensten. Dadurch werden die Dienste nicht nur immer günstiger, sondern bieten mittlerweile auch genug Speicherplatz, um diese Entwicklung überhaupt möglich zu machen.

 

Alternative Anbieter

Neben etablierten Marken wie Dropbox, OneDrive, iCloud und Amazon Drive bieten mittlerweile auch alternative Anbieter eigene Cloud-Lösungen an. Jede dieser Clouds hat laut Digital Guide Vor- und Nachteile, die für oder gegen sie sprechen. Etablierte Anbieter werben meist mit ihrer Geschwindigkeit, Speicherplatz und Einfachheit – deutlichen Nachholbedarf haben sie jedoch im Datenschutz. Kleinere Anbieter verzeichnen gerade auf diesem Gebiet Vorteil. Denn im Gegensatz zu den großen Anbietern stehen ihre Server häufig nicht in den USA, sondern innerhalb der EU. Dadurch werden die Daten durch das hiesige Datenschutzrecht geschützt und sind vor neugierigen Geheimdiensten gesichert.

 

Eine dieser Cloud-Lösungen heißt „SecureSafe“ und stammt aus der Schweiz. Alle Daten werden hier auf Schweizer Servern gespeichert und über eine dreifach redundante Verschlüsselung gesichert. Zugriff hat dadurch nur derjenige, der über das persönliche Passwort verfügt und sich über eine Benutzerauthentifizierung via Secure Remote Password Protocol (SRP) ausweisen kann. Dadurch wird der Anbieter besonders für Firmen interessant, die sensible Dokumente für Mitarbeiter im Außeneinsatz zugänglich machen wollen. Einziges Manko: Im Vergleich zu anderen Anbietern ist SecureSafe noch relativ teuer und bietet in der kostenlosen Version lediglich 100 MB Onlinespeicher.

„Your Secure Cloud“ heißt eine weitere Cloud-Alternative. Dabei handelt es sich um ein deutsches Unternehmen, das ausschließlich Server innerhalb Deutschlands verwendet und so einem sehr strengen Datenschutzrecht unterliegt. Über den Browser können Daten einfach abgespeichert oder getauscht werden und sind dadurch von überall erreichbar. Die Daten werden dabei vor, während und nach der Übertragung verschlüsselt und sind somit ebenfalls vor Fremdzugriff geschützt – verzichtet wird hierbei jedoch auf die Benutzerauthentifizierung. Dafür ist Your Secure Cloud auch wesentlich günstiger als die Schweizer Konkurrenz.Eine dritte Alternative ist „SpiderOak“ – empfohlen wird dieser Anbieter unter anderem vom Whistleblower Edward Snowden. Die Server dieses Anbieters liegen zwar in den USA, doch versucht SpiderOak dieses Manko durch ein ausgeklügeltes Verschlüsselungssystem auszugleichen. Denn Daten, die auf der Cloud dieses Anbieters gespeichert werden, werden bereits auf dem Rechner des Kunden verschlüsselt und erst danach auf die Server geladen. Dadurch werden die Daten vor unberechtigtem Zugriff geschützt. SpiderOak versichert zudem, dass auch das Unternehmen selbst keinen Einblick in die Dateien nehmen kann.

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Erstellt:
23.12.2016, 09:23 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 23.12.2016, 09:23 Uhr

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