Windpark

Das Heiligtum

Auf dem Hohfleck bei Undingen soll ein Windpark entstehen. Ein K.o.-Kriterium könnte der Denkmalschutz sein (20. Juli, Reutlinger Blatt).

22.07.2016

Von Barbara Lupp, Tübingen,BUND-Regionalverband Neckar-Alb

Diverse Bürgerinitiativen (BI) machen im Land gegen Windkraft, aktuell auch gegen den Standort Hohfleck mobil. Erstaunlich viele, die zuvor mit Natur- und Landschaftsschutz nicht viel am Hut hatten – Flächenfraß durch ausufernde Einfamilienhaus- und Gewerbegebiete, störten sie zum Beispiel nicht – entdecken beim Kampf gegen Windkraft ihre Liebe zur heimatlichen Natur. Während der BUND mit einer Infoveranstaltung in Engstingen sowie mit differenzierten Stellungnahmen – in denen zum Beispiel eine Nachbesserung beim Artenschutz gefordert wurde – Sacharbeit leistete, macht die BI mit einer Kampagne reichlich Wind. Rationalen Argumenten waren BI-Vertreter nur begrenzt zugänglich.

Nicht nur ich musste resigniert feststellen, dass ihnen oftmals egal ist, woher ihr Strom kommt und falls sie sich doch für „Erneuerbare“ interessierten, dann aber NIMBY (not in my backyard): Windstrom von der Küste anstatt aus regionalen Quellen benötigt Überlandtrassen? - Solange diese nicht bei uns verlaufen...

Nachdem klar war, dass die Rotmilanpopulation nicht mehr als K.o.-Kriterium verwendet werden konnte, konzentrierte sich die BI auf das „Heiligtum“ Lichtenstein. Amtliche beziehungsweise adlige Unterstützung bekam sie von Dr. Hahn vom Landesdenkmalamt beziehungsweise vom Fürst von Urach. Beide stellten die ungestörte Sichtbeziehung zum Schloss Lichtenstein, laut Hahn „einem Schlüsselwerk des Historismus“, über die Bedeutung der Energiewende.

Meine Hoffnung: Eine Bürgerbeteiligung an den Windrädern könnte die Akzeptanz erhöhen!

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Erstellt:
22.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 22.07.2016, 01:00 Uhr

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