Kommentar zu den Länderspielen der Basketballer

Das Gegenteil erreicht

Eigentlich hatte es sich der Basketball-Weltverband Fiba so schön ausgemalt. Mit den drei neuen Zeitfenstern sollten die Nationalmannschaften übers ganze Jahr verteilt präsent sein und nicht nur im Sommer komprimiert ihre Qualifikationsspiele bestreiten. Dadurch sollten die Teams mehr Interesse auf sich ziehen und somit besser vermarktet werden können.

24.11.2017

Von Sebastian Schmid

Doch der Plan ging schief. Da zwei der drei Zeitfenster, in denen die Länderspiele stattfinden, während des Saisonbetriebs stattfinden, sind sowohl die NBA-Profis als auch die Spieler der 16 Euroleague-Klubs nicht dabei – es fehlen also bei fast allen Nationen die Stars. Das Interesse der Fans und Sponsoren wird sich in Grenzen halten. Statt einer Stärkung der Marke „Nationalmannschaft“ hat die Fiba sie geschwächt.

Dabei war dem Weltverband von Anfang an klar, dass die NBA ihre Akteure während der Saison nicht freistellen wird. Nachdem sich nun auch die Euroleague quer gestellt hat, sind die verbliebenen Nationalspieler in einer schwierigen Situation. Denn diejenigen, die für die WM-Qualifikation 2019 kämpfen, werden am Ende, wenn die Top-Spieler dazustoßen, womöglich in China gar nicht dabei sein. Sie sind nur die Lückenfüller für das A-Team. Und das wird wie bislang im Sommer in Bestbesetzung antreten und damit die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So, wie es bisher auch der Fall war. Die Fiba hätte sich den ganzen Aufwand also sparen können.