Cuban Fury

Cuban Fury

Brit-Komiker Nick Frost spielt einen mausgrauen Pummel, der zwecks Brautpirsch sein altes Salsa-Faible neu entdeckt.

16.06.2014

Von Dorothee Hermann

Tanzen, singen oder kicken sind jedenfalls im Film bewährte Methoden, dem Leben noch einmal eine andere Richtung zu geben und hoffnungslose Außenseiter ins Rampenlicht zu katapultieren. Brit-Komiker Nick Frost spielt den Maschinenbau-Ingenieur Bruce, dessen einstiges Salsa-Talent in Büro-Routine und viel zu vielen Pfunden versickert ist.

Als die salsabegeisterte Julia (Rashida Jones) als neue Chefin seiner Firma antritt, erwacht in Bruce der Ehrgeiz, ihr zu zeigen, was jenseits von Konstruktionsplänen in ihm steckt. Das hat mitunter die verdruckste Fröhlichkeit einer Betriebsfeier ? was teilweise ganz stimmig ist, denn der Film des britischen Regisseurs James Griffiths spielt unter Kollegen einer Maschinenbaufabrik am Rande von London, bei denen die neue Führungskraft vor allem auf den Hormonspiegel durchschlägt.

Diese etwas derb reduzierte Position zu Frauen agiert Bruce meist mit seinem Kollegen und Rivalen Drew (Chris O?Dowd) aus. Doch wie es so ist, wenn man aus sich herausgeht, ergeben sich auf dem Tanzboden auch ganz neue Kontakte: Der geschmeidige Bejan (Kayvan Novak) verkörpert einen Humor jenseits von Klamotte und Büromief. Anders als die resignierten Golf-Kumpel, mit denen Bruce sonst die Woche zu resümieren pflegt, weiß er zudem, wie man einen Freund aufbaut.

Recht hübsch sind die Locations: Schon der angeranzte Kellerclub, in dem Bruce? Ex-Tanztrainer Ron (Ian McShane) mürrisch auf Kundschaft wartet, ist ein verlockender Kontrast zum übersichtlichen Arbeitsumfeld, das Bruce Tag für Tag ansteuert. Das gilt erst recht für den prunkvollen Latin-Tempel, in dem er allen zeigt, was in ihm steckt.

Mausgrauer Pummel muss sein verschüttetes Salsa-Talent wieder beleben.

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