Code of Survival

Code of Survival

Der Dokumentarfilm stellt Vorzeigeprojekte ökologischer Landwirtschaft in verschiedenen Ländern vor.

05.02.2017

Von Dorothee Hermann

Code of Survival

Ein bisschen muss man sich an den Stil des Dokumentarfilmers Bertram Verhaag gewöhnen. Er lässt Männer ihre Statements abgeben. Aber Ibrahim Abouleish ist schließlich der biologisch-dynamische Pionier, der die ägyptische Wüste wieder grün machen möchte, und dem das in Ansätzen auch schon gelungen ist. Der promovierte Chemiker betreibt in dem Nil-Staat Landwirtschaft nach Demeter-Prinzipien.

Kompost heißt das Zauberwort zur Bodenverbesserung. Mittlerweile ist Sohn Helmy Abouleish Geschäftsführer der Demeter-Initiative Sekem, die mehr als 70 Prozent ihrer Produkte lokal verkauft. „Wenn das in Ägypten möglich ist, geht es auch in der Türkei, Süd-Afrika und Brasilien“, sagt er.

Extremes Gegenbeispiel ist der nordamerikanische Agrochemie-Einsatz, wo das glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel Roundup des Chemiemultis Monsanto offenbar verhärtete Ödflächen mit einem herbizidresistenten, hochaufgeschossenen Gestrüpp hervorbringt, das mit noch mehr Chemie bekämpft wird. Nicht einmal für Genmais oder Gensoja sind das ersprießliche Bedingungen. Der Regisseur betreibt kein exklusives Monsanto-Bashing, sondern nennt weitere Pharmariesen wie Syngenta, Dow oder Bayer.

Wenn Rinder die Wahl haben, fressen sie kein genmanipuliertes Futter, erfährt man vom US-Farmer und Agrarberater Howard Vlieger. So steigert sich der etwas trocken einsetzende Film zum Appell, die Fruchtbarkeit der Erde nicht aufs Spiel zu setzen. Zumal nicht ausreichend geklärt ist, was Pflanzengifte anrichten, die ins Fleisch und dann weiter in den menschlichen Körper wandern.

Ein weiteres Beispiel ist die Teeplantage Ambootia im indischen Darjeeling, deren Geschäftsführer Sanjay Bansal zunächst große Widerstände überwinden musste, als er 1987 auf bio-dynamische Methoden umstellte – samt Dung in Kuhhörnern. Abgerundet wird das Bild mit dem bayerischen Biobauern Franz Aunkofer, einem der Pioniere der Branche.

Lädt dazu ein, sich näher mit den globuserhaltenden Vorzügen von Kuhhörnern voller Dung zu beschäftigen.

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Erstellt:
05.02.2017, 06:21 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 05.02.2017, 06:21 Uhr

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