Tausende Besucher am Wochenende erwartet

Calissons und Cantuccini: Der Umbrisch-Provenzalische Markt ist eröffnet

Zum 23. Mal sind Händler und Erzeuger aus Tübingens Partnerstädten Perugia und Aix-en-Provence zu Gast.

13.09.2017

Von Sabine Lohr

Calissons heißt das Gebäck in Form eines Weberschiffchens mit Mandeln und kandierten Früchten, das auf dem Umbrisch-Provenzalischen Markt nicht nur verkauft, sondern auch hergestellt wird. Bild: Metz

Calissons heißt das Gebäck in Form eines Weberschiffchens mit Mandeln und kandierten Früchten, das auf dem Umbrisch-Provenzalischen Markt nicht nur verkauft, sondern auch hergestellt wird. Bild: Metz

Es duftet alle paar Meter anders: Mal nach Seife, mal nach Schinken, mal nach Käse und dazwischen immer wieder süß. Es ist Umbrisch-Provenzalischer Markt in der Stadt, zum 23. Mal inzwischen. Und er ist wie ein Déja-Vu-Erlebnis: Oben in der Neue Straße werden Pappteller mit dicken Spaghetti in öliger Trüffelsoße ausgegeben, die Hafengasse hat sich in eine grüne, mediterrane Straße verwandelt, auf dem Holzmarkt werden allerlei Gebäckarten, Brot und Wein verkauft und der Marktplatz ist ein großes Open-Air-Restaurant, flankiert von Obst- und Gemüseständen.

Gerhard Kehrer wickelt hier alle paar Minuten eine lila Artischockenblüte in dünnes Papier und überreicht sie einer Kundin, vor dem Stand von Café Lieb, an dem knuspriger Flammkuchen verkauft wird, bildet sich eine Schlange und an den Biertischen lassen sich die Besucher den Wein und die warmen Spezialitäten schmecken. Man trifft sich, man plaudert, man probiert.

Rainer Kaltenmark, der für die Ordnung und Sicherheit in der Stadt zuständig ist, ist gut gelaunt. „Alles läuft rund“, sagt er. Außer eben solchen kleinen Vorfällen wie den am Vormittag, als zwei französische Händlerinnen ihr Auto nicht mehr fanden. Sie hatten schlicht vergessen, wo sie es abgestellt hatten. Kann ja mal passieren im verwinkelten Einbahn-Tübingen.

Früher, sagt Kaltenmark, hätten nur Händler und Erzeuger aus Aix enge private Kontakte in Tübingen gehabt. „Die Gäste aus Perugia wollten immer ins Hotel.“ Inzwischen habe sich das geändert – „die kommen jetzt alle auch privat unter, weil sich über die Jahre Freundschaften entwickelt haben.“ Und noch etwas ist ihm aufgefallen: Die Söhne und Töchter der Stammgäste haben oft den Betrieb der Eltern übernommen. „In Italien und Frankreich ist die wirtschaftliche Situation eben eine andere.“

Um 13 Uhr bildete sich eine kleine Menschenansammlung auf dem Marktplatz. Kurz danach standen Oberbürgermeister Boris Palmer, Helmut Doppelgatz vom Partnerschaftsverein aus Aix und Jörg Romanowski vom örtlichen Handel- und Gewerbeverein auf der Bühne, um den Markt offiziell zu eröffnen. Das ging fix, es wurden Worte über das Wetter gesagt (der OB riet dazu, die Regenstunden im Büro zu verbringen, Romanowski empfahl die Geschäfte und Doppelgatz fand das Wetter hervorragend) und dann ging das Treiben weiter.

Zwei neue Erzeuger gibt es auf dem Markt, denen die Besucher beim Herstellen ihrer Produkte zuschauen können: Eine Calissons-Bäckerin, die unermüdlich das Konfekt in Form eines Weberschiffchens bäckt, und ein Chocolatier aus Perugia, der anschaulich erklärt, wie aus einer Kakaobohne Schokolade entsteht.

Am Donnerstag wird sich der Besucherstrom vermutlich noch in Grenzen halten – ein guter Tag, um Bekannte und Freunde auf dem Markt zu treffen, gemeinsam Wildschweinschinken und Wein zu genießen und sich mit Calissons, Macarons und Cantuccini einzudecken. Von Freitag an wird sich der Strom in ein Gedränge verwandeln.

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Erstellt:
13.09.2017, 19:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 13.09.2017, 19:00 Uhr

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