Café Lieb-Inhaber will in Lustnau eine Produktionsanlage mit Gastronomiebereich bauen

Tübingen. Das Café Lieb kann sich auf dem Areal „Traufäcker“ in Lustnau ansiedeln, westlich des Baumarkts Hornbach. Dafür hat der Gemeinderat am Dienstag die Voraussetzungen geschaffen. Entstehen sollen dort eine Bäckerei, Produktions- und Lagerflächen, ein 300 Quadratmeter großer Gastronomiebereich und ein Parkplatz mit 55 Stellplätzen. Der Hintergrund: Das Tübinger Unternehmen braucht mehr Platz und möchte seine Produktion von Reutlingen wieder zurück in die Neckarstadt verlegen.

Der bisherige Bebauungsplan „Gewerbepark Neckaraue“ hatte die betreffenden Grundstücke als landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen. Mit der Verabschiedung eines neuen Bebauungsplans „Traufäcker“ machten die Stadträte nun den Weg für den Neubau frei.

Um Fledermäuse und andere Tierarten wie die Zauneidechse zu schützen, soll das Gelände in den Wintermonaten (November bis Februar) gerodet und für die Bauarbeiten frei gemacht werden. Das fordert das Landratsamt als untere Naturschutzbehörde.

Die Grünen-Fraktion stimmte nicht geschlossen ab. Beate Kolb erklärte die ablehnende Haltung einiger Mitglieder: Wenn an diesem Standort eine große Gastronomie entstehe, werde der Verkehr zunehmen – auch sonntags. Es bestehe die Gefahr, dass sich das Areal zu einer „Raststätte für die B27“ entwickle. Stattdessen müsse die „Alte Weberei“ geschützt werden.

Zustimmung kam von der Linken. Gerlinde Strasdeit verwies darauf, dass neue Ausbildungsplätze geschaffen würden, etwa im Konditorenhandwerk. Bei zwei Gegenstimmen (AL/Grüne) und fünf Enthaltungen (AL/Grüne: vier, Linke: eine) nahm der Gemeinderat den Vorschlag an.