EU-Mittel

Breitbandausbau ist neuer Schwerpunkt

Eine Fachstelle im Landratsamt kennt sich besonders gut mit Förderprogrammen für Projekte aus. Kreis, Kommunen, Betriebe und andere Einrichtungen profitieren.

02.11.2016

Von Renate Angstmann-Koch

Der größte Coup gelang mit dem Regionalen Entwicklungskonzept RegioWin Fortuna. Es erging ein Förderbescheid über 4,2 Millionen Euro (3 Millionen Euro von der EU und 1,2 Millionen Euro vom Land) für das Leuchtturmprojekt „Forschungscampus Biomedizintechnik“. Projektträger ist das Naturwissenschaftlich-Medizinische Institut der Uni Tübingen NMI. Ein weiterer Förderbescheid für das ebenfalls prämierte „Zentrum für Nanoanalytik“ über voraussichtlich 4,5 Millionen Euro soll im Frühjahr 2017 ergehen.

Kein Wunder bei solchen Zahlen, dass der Verwaltungs- und Technische Ausschuss des Kreistags voll des Lobes war, als Christa Hintermair ihren Tätigkeitsbericht über die EU-Struktur- und Projektförderung abstattete. Sie hat die Aufgabe, Projektideen im ganzen Landkreis mit Blick auf Fördermöglichkeiten durch die EU, den Bund, das Land oder Stiftungen zu beraten und zu begleiten. Zunehmend machen auch Kommunen von diesem Angebot Gebrauch. So kam Bodelshausen an einen Förderbetrag von 20 000 Euro für europaweite Bürgerbegegnungen.

Die Region konnte aber auch mit Projekten zur Integration von Flüchtlingen punkten. Der Verein Kulturgut erhielt 50 000 Euro aus dem Landesprogramm „Gemeinsam in Vielfalt – Lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe“. „Mokka“ in Rottenburg kam an 10 000 Euro vom Land aus dem Programm „Welcome – Worldcafé“. An das Musik-Projekt „Fugato“ für und mit jungen Flüchtlingen fließen 37 500 Euro. Professionelle Musiker stellen für dieses Projekt Instrumente zur Verfügung. Ziel ist ein großes Konzert im nächsten Jahr. Zunächst soll es am 18. Dezember in der Glashalle des Landratsamts ein Adventskonzert geben.

Viele Projektträger hoffen auf EU-Mittel, berichtete Hintermair dem Ausschuss. Doch gerade die seien äußerst schwierig zu beantragen. Oft seien möglichst unkomplizierte Förderungen über Landes- und Stiftungsprogramme aussichtsreicher. Allerdings litten viele Stiftungen unter dem niedrigen Zinsniveau. Deshalb seien auch gute Projektideen im Landkreis leer ausgegangen.

In den nächsten Monaten wird das Thema Breitbandausbau im Fokus ihrer Arbeit stehen, sagte Hintermair. Diese besteht zu einem wesentlichen Teil aus der Recherche zu Förderprogrammen, aber auch aus der Vorbereitung von Ausschreibungen oder von Anträgen.

„Das sind mal wohltuende Nachrichten mit Bezug auf Europa“, dankte Cordula Rutz im Namen der Grünen für Hintermairs Engagement. „Da muss man ordentlich recherchieren und Netzwerke aufbauen“, fügte Hermann Sambeth (CDU) an, der die Arbeit der EU-Förderstelle erst vor Kurzem in einer „Kreisecke“ im TAGBLATT würdigte. Dafür dankte ihm wiederum Landrat Joachim Walter. Hintermair „schafft nicht nur Geld in den Kreis, sondern macht auch Fortbildung für Europa“, erinnerte er an ein Planspiel mit 60 Auszubildenden, bei dem der Sitzungssaal des Landratsamts zum Plenarsaal des EU-Parlaments wurde.

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Erstellt:
02.11.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 02.11.2016, 01:00 Uhr

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