Borussia Dortmund

Bosz will von Krise nichts wissen

Der BVB-Trainer gibt sich nach dem 2:4 in Hannover trotzig.

30.10.2017

Von DPA

Hannover. . Von einer Krise will Peter Bosz nichts wissen. Dabei sind die Symptome eindeutig. Sie sind auf dem Platz zu sehen, sie sind in den Statistiken und in der Tabelle der Fußball-Bundesliga nachzulesen. Doch der Trainer des von der Tabellenspitze gestürzten BVB behauptete nach dem bitteren 2:4 (1:2) bei Aufsteiger Hannover 96: „Da ist keine Krise – und da war keine Krise.“ Und das, obwohl die Borussia in den vergangenen drei Spielen nur ein Remis geholt und neun Gegentore kassiert hat.

Die Gegner haben mittlerweile den BVB-Code geknackt. „Wir sind mit langen Bällen hinter die Abwehr gekommen, da sind sie anfällig. Sie sind extrem stark in der Offensive, aber wenn sie hoch stehen, dann kann man mit schnellen Leuten agieren“, nannte Hannovers Manager Horst Heldt das Rezept. Doch auch davon will Bosz nichts wissen.

Ein Problem ist auf jeden Fall, dass Dortmund keinen Plan B besitzt. Trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten gegen die aggressiven und konterstarken Hannoveraner gab es keine Umstellung, keine Reaktion von der Seitenlinie. Bosz beharrte auf seinem extrem offensiv ausgerichteten 4-3-3-System.

Schwacher Aubameyang

Zumindest eines war nach den Gegentreffern von Jonathas (20./Foulelfmeter), Ihlas Bebou (40./86.) und Felix Klaus (59.) unstrittig. Dem BVB, der nur zu Treffern von Dan-Axel Zagadou (27.) und Andrej Jarmolenko (52.) kam, fehlte die nötige Aggressivität. „Das ist, was man immer dabei haben muss“, sagte der Coach. Die Zahlen der Liga belegen diese fehlende Einsatz- und Laufbereitschaft. 114,2 Kilometer sind die 96-Spieler gelaufen, 6,2 mehr als die BVB-Profis (108). Den schwächsten Wert aller Feldspieler, die durchspielten, hatte Pierre-Emerick Aubameyang.

Bei ähnlicher Einstellung wie in Hannover droht den Borussen am Mittwoch gegen Nikosia das Aus in der Champions League und am Samstag gegen Bayern die nächste Bundesliga-Pleite. dpa