Kinderbetreuung

Betreuungs-Nachfrage steigt

In Starzach gibt es momentan genügend Kindergartenplätze. Die Betreuungszeiten werden ausgebaut, die Beiträge steigen.

02.12.2016

Von Dunja Bernhard

Die Vier-Stunden-Krippe ist ein Auslaufmodell“, sagte Brigitte Gsell, Stellvertreterin im Starzacher Hauptamt. Sie stellte im Gemeinderat am Montagabend die Kindergartenbedarfsplanung vor. Sowohl die Nachfrage nach verlängerten Öffnungszeiten als auch nach Plätzen für Kleinkinder steige.

Die vier Kindertagesstätten in Starzach – Sulzau hat keinen eigenen Kindergarten – haben unterschiedliche Zeitmodelle für die Kinderbetreuung. „Die Eltern schauen nach dem Angebot und nicht nach dem Ortsteil“, sagte Gsell.

Während in Bierlingen in allen Betreuungsformen ausreichend Plätze vorhanden sind und auch in Börstingen noch Kinder aufgenommen werden können, ist der Felldorfer Kindergarten voll belegt. In Wachendorf müsste, wenn alle Kinder, die einen Rechtsanspruch auf einen Platz haben, 2017 angemeldet werden, im Frühjahr eine weitere Gruppe eröffnet werden. Das sei jedoch unwahrscheinlich, sagte Gsell.

47 Prozent der Starzacher Kinder unter drei Jahren besuchen einen Kindergarten. Für maximal 90 Prozent steht ein Platz zur Verfügung. Allerdings nur, wenn die Plätze für Über-Dreijährige nicht komplett belegt sind.

Das Land Baden-Württemberg fordert von den Gemeinden für 34 Prozent der Unter-Dreijährigen einen Kindergartenplatz bereit zu halten. Starzach übertrifft diese Forderung bei weitem.

Bei den Betreuungszeiten will die Gemeinde nachbessern. In den vergangenen Jahren habe vielen Eltern eine Vier-Stunden-Betreuung in der Krippe ausgereicht, sagte Gsell. Derzeit steige die Nachfrage nach längeren Öffnungszeiten. In Wachendorf gibt es für fünf Kleinkinder bisher eine Ganztagsbetreuung, für fünf weitere Plätze soll die Betreuungszeit um zwei Stunden auf 40 Stunden erweitert werden. In Bierlingen soll künftig in der Kleinkindgruppe eine Betreuung von maximal 43 Stunden möglich sein.

Im laufenden Kindergartenjahr seien alle Starzacher Kindertagesstätten sehr gut ausgelastet, sagte Gsell. Das liege auch daran, dass zehn Kinder von der Schule gestellt wurden und elf Flüchtlingskinder die Einrichtungen besuchen. Beides zusammen genommen mache fast eine Gruppe aus. Ein Geburtsjahrgang umfasst in Starzach zwischen 29 und 33 Kinder.

Die Beiträge steigen

Zum 1. Januar kommenden Jahres erhöht die Gemeinde Starzach die Kindergartenbeiträge um zehn Prozent. Durch Mehrausgaben falle sonst die Deckung der Kosten wieder unter zehn Prozent, sagte Bürgermeister Thomas Noé am Montag. So war es vor der letzten Beitragserhöhung vor zwei Jahre gewesen.

Die Personalausgaben für die Starzacher Kindergärten beliefen sich 2015 auf gut 1,1 Million Euro. Durch die Umstellung auf einen neuen Tarif für Erzieherinnen steigen die Kosten ab 2017 um 100000 Euro. Außerdem habe die Gemeinde verstärkt Auszubildende eingestellt, sagte Thomas Noé. Das erhöhe zwar die Ausgaben, sei jedoch nötig, um den Betrieb trotz des angespannten Stellenmarkts aufrechtzuerhalten. Im Vergleich zu anderen Gemeinden liege Starzach bei den Elternbeiträgen aber noch im unteren Drittel.

Die Höhe der Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg für die Kinderbetreuung ist von den Betreuungszeiten abhängig. Für eine Betreuungszeit von 30 bis 34 Stunden sinkt sie im nächsten Jahr von 80 auf 60 Prozent. Um weiterhin den höheren Zuschuss zu erhalten, bietet die Gemeinde Starzach künftig minimal das 35-Stunden-Modell an. Genügend Personal sei vorhanden, sagte Gsell. Mit den längeren Öffnungszeiten wird auch in Felldorf und Börstingen künftig ein warmes Mittagessen angeboten. Das soll mit dem Tiefkühlanlieferungssystem (Cook and Chill) erfolgen. Die Preise für das Essen werden sich damit voraussichtlich geringfügig auf 2,20 Euro erhöhen.

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Erstellt:
02.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 02.12.2016, 01:00 Uhr

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