Sieglos-Tiger: Pleite Nummer 5

Bei den ungeschlagenen Würzburgern verliert Tübingen 69:84 (30:45).

Nicht mal den Ring beim Freiwurf treffen – als am Sonntagabend ausgerechnet Reggie Upshaw, bisher stärkster Tübinger der Saison, dieses Malheur unterlief, war auch den mitgereisten Tigers-Fans klar: Die Trendwende wird noch mal verschoben.

15.10.2017

Von Hansjörg Lösel

Jared Jordan .Archivbild: Ulmer

Jared Jordan .Archivbild: Ulmer

Das emotionale Gegenstück zu den Tübinger Sieglos-Tigern, die kaum 48 Stunden nach dem 99:100 gegen den MBC die fünfte Niederlage einstecken mussten, lieferten die Würzburger: Die Mannschaft von Star-Trainer Dirk Bauermann holte im fünften Spiel ihren fünften Sieg und ließ sich von den gut 3000 Zuschauern feiern. Nach dem sensationellen Erfolg am Freitag bei den Bayern war der 84:69 (45:30)-Erfolg der Würzburger gegen Tübingen unspektakulär, schon beinahe alltäglich: Die Tigers verloren früh den Anschluss (2:11 nach wenigen Minuten), rückten Würzburg zwischendurch zwar immer wieder halbwegs gefährlich auf den Pelz, doch zur großen Pause hatte sich der Rückstand bei 15 Punkten eingependelt – und daran sollte sich im zweiten Durchgang nichts mehr ändern. Stets bemüht: In Zeugnissen ein kaschierter Hinweis auf schlechtes Abschneiden, zutreffend für die Leistung der Tübinger.

Beim Halbzeit-Interview auf Telekombasketball hatte Tigers-Manager Robert Wintermantel dennoch noch Hoffnung, wenn das Team offensiv in Schwung komme, sei noch etwas drin. „Wir laufen noch nicht auf allen Zylindern“, sagte Wintermantel. Für Nervosität angesichts des neuerlichen Fehlstarts sieht er indes keinen Anlass. „Unsere Politik der ruhigen Hand war in der Vergangenheit von Erfolg gekrönt“, sagte der Tigers-Manager, „das zeigt, dass es der richtige Weg ist.“

Die Würzburger deckten allerdings die Schwächen der Tübinger schonungslos auf: Die „Bauermänner“ ließen die Tiger partout nicht das machen, was sie am liebsten tun: Nur zwei Dreier verwandelten die Tübinger in der ersten Hälfte – dabei führen die Tigers die Liga in dieser Statistik sogar an. Zu der schon gewohnten Tübinger Unterlegenheit unterm Korb kam dazu, dass Tigers-Topscorer Kris Richard einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Bis Freitag muss Trainer Tyron McCoy seine Mannschaft wieder aufrichten, in Gießen könnte Barry Stewart nach seiner Fingerverletzung wieder dabei sein.

In Tübingen steht das Scheunentor der Liga

Keine Mannschaft kassiert so viele Punkte wie die Walter Tigers Tübingen: 451 Punkte hat das Team von Trainer Tyron McCoy in fünf Partien zugelassen, und die schlechteste Abwehr der Basketball-Bundesliga war auch in Würzburg offen wie ein Scheunentor. Beispiel Center-Position: Der 20-jährige Manuel Kratzer hatte schon zur Pause neun Punkte erzielt – bis Sonntag waren dem 2,12 Meter großen Würzburger noch nie mehr als sieben Punkte in einem Bundesliga-Spiel gelungen. Obwohl die Würzburger auf ihren Kapitän Kresomir Loncar (34) verzichten mussten, der mit Knieproblemen zuschaute, dominierten sie unter den Brettern. Auch dank Robin Benzing (19 Punkte), gegen den Tübingen kein Mittel fand.

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Erstellt:
15.10.2017, 22:40 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 15.10.2017, 22:40 Uhr

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