Wolfgang Scheerer über Live-Fußball im Fernsehen

Beachtliche Frauen-Quote

Juli vor zwei Jahren: Im Fußballsport passiert Historisches, dank der US-Nationalelf der Frauen. Mit dem 5:2 im WM-Finale 2015 sind die US-Girls nicht nur klar besser als die Japanerinnen, sondern übertrumpfen so ganz nebenbei kess die eigenen Männer.

28.07.2017

Von WS

Nie haben so viele Menschen in den Vereinigten Staaten ein Fußballspiel gesehen. Der Sender Fox bilanzierte: 25,4 Millionen Zuschauer im Durchschnitt, zur Spitzenzeit sogar 30,9 Millionen. Die Auswahl von Nationaltrainerin Jill Ellis verdrängte das Männer-Team, seinerzeit noch von Jürgen Klinsmann betreut, auf Platz zwei. Bei der WM 2014 hatten sich nur durchschnittlich 18,7 Millionen das 2:2 im Gruppenspiel in Brasilien gegen Portugal angesehen. Der deutsche Rekord der Männer datiert (natürlich) vom 13.?Juli 2014, als 34,65 Millionen Zuschauer das WM-Endspiel gegen Argentinien (1:0) live in der ARD verfolgten.

Die deutschen Fußballerinnen können von US-Verhältnissen nur träumen. Aber sie schlagen sich wacker: Das ZDF hat beim letzten EM-Vorrundenspiel gegen Russland (2:0) die bisherige Top-Quote im Turnier verzeichnet: 7,06 Millionen Zuschauer zur besten Sendezeit, ein Marktanteil von 24,1 Prozent. Das heißt, fast ein Viertel der abendlichen Fern-Seher haben sich für die DFB-Elf entschieden. Beim Viertelfinale am Samstag, 20.45 Uhr, gegen Dänemark ist wieder das ZDF am Ball. Richtung Endspiel könnte es gut und gern eine Frauen-Quote im zweistelligen Millionenbereich geben. Es wär' ein kleines Sommermärchen.