Battle of the Sexes

Battle of the Sexes

Emma Stone tritt als Tennis-Profi Billie Jean King 1973 im Geschlechter-Duell gegen den Chauvinisten und Wimbledon-Star Bobby Riggs an.

29.11.2017

Von Dorothee Hermann

Battle of the Sexes
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Nach dem eindrucksvollen Psycho-Showdown „Borg/McEnroe“ kommt nun ein ganz anderer Tennisfilm in die Kinos – und hat seinerseits ein Jahrhundertmatch zu bieten: Am 20. September 1973 traten Billie Jean King und Alt-Champion Bobby Riggs gegeneinander an. 90 Millionen Zuschauer sahen die Live-Übertragung des Spektakels, das Fernsehgeschichte machte.

Das US-Regie-Duo Valerie Faris und Jonathan Dayton („Little Miss Sunshine“) lädt die Zuschauer ein, sich zurückzulehnen und sich über die absurden Fronten im Geschlechterkampf von damals zu amüsieren – die sich zwar verändert, aber leider nicht erledigt haben.

In einer mitreißend dynamischen Bildsprache wird eine vor Energie sprühende Billie Jean King (Oscar-Preisträgerin Emma Stone) im Kontrast zu einem abgehalftert wirkenden Typen (Bobby Riggs) eingeführt, der in einem schmuddligen 1970er-Jahre-Hochhaus herumsitzt. Der Ex-Wimbledon-Sieger ist notorischer Spieler und eben dabei, sein Leben zu verzocken. Doch er erlebt einen Vitalitätsschub, als er sich entschließt, gegen Billie Jean anzutreten. Die rückwärtsgewandte Message, dass Männer einfach besser seien als Frauen, hat er ohnehin verinnerlicht. Emma Stone („La La Land“) unterläuft mit Musterschülerinnen-Brille das Attraktivitätsdiktat von Hollywood und lässt die Power des besseren Arguments funkeln (endlich angemessene Preisgelder für Frauen).

Der Film trägt die Aufbruchsstimmung der Zeit (wie die wenige Jahre zuvor angesiedelte britische Komödie „We want Sex“ um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit) in den Tennis-Court. Das Giganten-Duell „Borg/McEnroe“ lässt er damit weit hinter sich: weil es eben nicht nur um Sport, sondern um die ganze Gesellschaft geht – eine sich anbahnende lesbische Liebe inklusive.

Sichtbar wird ein Amerika, das gutgelaunt Schwung holte für die Zukunft. Zumindest auf der Leinwand agiert sogar ein selbsterklärtes Chauvinistenschwein wie Bobby Riggs nicht so komplett humorfrei (und dabei stets höchst aggressiv) wie der amtierende US-Präsident.

Emma Stone öffnet als Tennis-Ikone Billie Jean King mit hinreißender Power einen Macho-Sport für Frauen.

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Erstellt:
29.11.2017, 23:40 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 29.11.2017, 23:40 Uhr

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