Reitturnier in Tübingen: Die Karawane ist da

Auftakt zum Dressur- und Springturnier der Tübinger RG

Ein Transporter nach dem anderen rollte gestern an: Die Pferde-Karawane ist in Waldhausen angekommen. Das Turnier der Tübinger Reitgesellschaft bricht in diesem Jahr alle Rekorde. Das erste S-Springen entschied Timo Beck (Legelshurst) für sich.

02.07.2016

Von Hansjörg Lösel

Tübingen. Klaus Kellhammer atmete tief durch: „Vor einer Woche hätte ich das Turnier noch absagen müssen“, sagte der Turnier-Organisator. Die schweren Pferde-Transporter wären in den Wiesen am Schönbuchrand vor wenigen Tagen noch abgesoffen, doch rechtzeitig zum Höhepunkt im Tübinger Turnierkalender spielte das Wetter mit. Auch sonst hat alles gepasst: Im vorigen Jahr war die Landesmeisterschaft vorgezogen worden, so dass viele Reiter den Termin in Tübingen sausen ließen. Heuer aber geht es wieder zwei Wochen nach dem TRG-Turnier um die Landes-Titel, somit ist Tübingen die perfekte Generalprobe für Schutterwald.

Ein weiterer Grund für den rekordverdächtigen Andrang: Die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Pferdezuchtverbände (AGS) lässt heuer neben Paaren aus Baden-Württemberg und Bayern auch Teilnehmer aus Brandenburg-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Thüringen zu. Die Konkurrenz ist damit groß wie selten – alleine im ersten S-Springen gestern gingen 77 Paare an den Start. Vier Zehntelsekunden entschieden letztlich über die 450 Euro Siegprämie: Timo Beck auf „Habicht“ (53,66 Sekunden) war etwas schneller als die ebenfalls fehlerfreien Markus Lindenmaier (Schwäbisch Hall/54,06) und Sven Schlüsselburg (Engelsberg / 54,11)

Den Sieg in der M**-Dressur sicherte sich eine gebürtige Tübingerin: Katrin Burger, 48, reitet inzwischen für den RV Sindelfingen und setzte sich auf „Danzarino“ durch. In Tübingen hat Burger bereits auf zehn Pferden das Landeschampionats gewonnen. Und auch eine Schweizerin hate Grund zur Freude: Salome Keller gewann auf „Qetty De La Cense“ das M**-Springen für Junioren. Am heutigen Samstag und am Sonntag bietet die TRG jeweils um 14 Uhr Ponyreiten in der kleinen Reithalle an. Am Samstag (17.30 Uhr) beginnt bei der Dressur der Prix St. Georges, um 17.45 Uhr die Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse S. Nach der Dressur Intermediaire I (ab 15.45 Uhr) beginnt am Sonntag um 16 Uhr der Turnier-Höhepunkt, das S**-Springen mit Stechen um den Großen Preis von Tübingen. Auf den Sieger warten 1200 Euro – im Vorjahr war eine Amazone nicht zu schlagen: Julia Beck (Lahr), die Ehefrau von Timo Beck.

Sieger im ersten S-Springen: Timo Beck, hier auf „All in one“ unterwegs, gelang auf „Habicht“ der schnellste Ritt. Bild: Ulmer

Sieger im ersten S-Springen: Timo Beck, hier auf „All in one“ unterwegs, gelang auf „Habicht“ der schnellste Ritt. Bild: Ulmer

Die üblichen Verdächtigen: Jung, Beck räumen ab

Seriensieger Michael Jung hat gestern in Tübingen bereits seinen ersten Erfolg gefeiert: Auf „Daniels Jack S“ gewann der 33-Jährige eine Springprüfung der Klasse M**. Auch Timo Beck, in Tübingen traditionell stark, holte seine erste Schleife nach dem Sieg im M*-Springen für sechsjährige Pferde auf „Caramello“. Frühaufsteher-Qualitäten bewies Tanja Fuhrer vom RSC Salzstetten: Sie gewann am Morgen das allererste Springen des Turniers, eine L-Prüfung für fünfjährige Perde, auf „Calista“. Im Dressur-Viereck wurden die besten drei- und vierjährigen Nachwuchspferde des Landes vorgestellt.