Top-Azubi

Auf Umwegen zum Erfolg

Die Schule hat er geschmissen, die erste Ausbildung abgebrochen. Heute wird Kevin Hitzler von der IHK ausgezeichnet.

05.12.2016

Von hc

Mit 25 Jahren hat Kevin Hitzler schon viel Jobs gemacht.Bild: Sommer

Mit 25 Jahren hat Kevin Hitzler schon viel Jobs gemacht.Bild: Sommer

Deutschlands bester Berufskraftfahrer-Azubi heißt Kevin Hitzler. Die Ehrung der Industrie- und Handelskammer (IHK) kam für den Tübinger schon etwas überraschend: „Klar wusste ich das ich gut bin, aber Bester? Das macht mich schon sehr stolz.“

Dass der 25-Jährige heute zusammen mit rund 200 Top-Azubis in Berlin auf dem Podest steht, war vor wenigen Jahren nicht abzusehen. Nachdem er die Schule ohne Abschluss verlassen hatte, arbeitete er drei Jahre bei UDO, einen Krankenhaus-Dienstleister aus Tübingen. Da er dort aber keine Perspektive für sich sah, absolvierte er einige Praktika, unter anderem als Tierpfleger in der Wilhelma in Stuttgart. Die Zweiradmechaniker-Lehre in Hockenheim brach er nach kurzer Zeit ab. Auch nachdem er die Ausbildung zum Berufskraftfahrer begonnen hatte, lief zunächst nicht alles glatt. Nach nur vier Monaten ging die Spedition insolvent. Zu seinem Glück übernahm ihn der Baustoffhändler Kemmler aus Tübingen.

Die abwechslungsreiche Arbeit gefiel Hitzler auserordentlich gut: „Es gibt bei Kemmler keine festen Routen. Jeden Tag beliefere ich andere Kunden in ganz Baden-Württemberg.“ Dabei fährt er bis zu 6000 Kilometer im Monat. Aber Hitzler sitzt nicht nur am Steuer. Er ist auch für das Be- und Entladen seines Lastwagens zuständig. Hierfür hat er während seiner Lehre einen Lkw-Kranschein gemacht. Mittlerweile ist er selbst für den praktischen Teil der Kran-Ausbildung in seiner Firma zuständig. Außerdem lernt er neue Kollegen bei Kemmler ein.

Und wie geht es weiter? Erstmal möchte der Tübinger bei seinem Ausbildungsbetrieb Berufserfahrung sammeln. Vor drei Wochen hat er ein seinen Logistikmeister in Teilzeit begonnen. Die 6000 Euro teure Weiterbildung fördert die IHK mit einem Begabtenstipendium. „Auf lange Sicht will ich weg vom Lkw“, sagt Hitzler. Die Arbeit als Disponent habe ihm schon während der Ausbildung gut gefallen. „Ich könnte mir vorstellen, später auch in internationalem Umfeld zu arbeiten, am liebsten bei einem Weltlogistikunternehmen wie Dachser.“

Bundesbesten-Ehrung der IHK in Berlin

Bereits am 24. November erhielten Kevin Hitzler sowie Bianca Krauß und Marvin Degen, zwei weitere Top-Azubis aus der Region, die Ehrung als Landesbeste in Pforzheim. Am heutigen Montag werden die drei gemeinsam mit 200 Auszubildenden aus ganz Deutschland in Berlin für ihre besonderen Leistungen geehrt. Die Azubis hatten bei der IHK-Abschlussprüfung herausragende Ergebnisse erzielt.

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Erstellt:
05.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 05.12.2016, 01:00 Uhr

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