1899 Hoffenheim

Auch Tore mit abgefälschten Bällen erwünscht

Der verdiente 1:0-Sieg in der Bundesliga gegen Bremen macht Mut für die Königsklasse.

21.08.2017

Von SID

Sinsheim. Die Ansage für Anfield kam schon kurz nach dem Abpfiff von den Rängen. „Auf geht?s Hoffe, kämpfen und siegen“, schallte es im Anschluss an das 1:0 (0:0) von 1899 Hoffenheim beim Bundesliga-Saisonstart gegen Werder Bremen aus dem Fanblock. Wie es die TSG im Playoff-Rückspiel zur Champions League schaffen will, als erste deutsche Mannschaft beim FC Liverpool zu gewinnen, wollte Erfolgscoach Julian Nagelsmann allerdings nicht verraten – nur so viel: „Ein 2:0 ist der grobe Plan, noch schöner wäre ein 3:0.“

Nach dem 1:2 im Hinspiel gegen den früheren englischen Rekordmeister brauchen die Hoffenheimer am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) mindestens zwei Tore bei der Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp, um in die lukrative Gruppenphase der Königsklasse einzuziehen. Wenn es nach Nagelsmann geht, kann es gerne so laufen wie gegen Bremen. „Ich sage nicht nein, wenn am Mittwoch der ein oder andere abgefälschte Ball reinfliegt“, sagte der Coach.

Destruktive Bremer

Zuvor war es ausgerechnet der eingewechselte Andrej Kramaric, der mit einem abgefälschten Distanzschuss (84.) für die Entscheidung vor 30150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena gesorgt hatte – der Bremer Robert Bauer hatte dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gegeben. Im Hinspiel gegen Liverpool war Kramaric beim Stand von 0:0 noch kläglich vom Elfmeterpunkt gescheitert.

Nun führte der Kroate die Hoffenheimer zum hochverdienten Sieg gegen die Gäste, die sich fast über die gesamte Spielzeit mit allen Mann in und um den eigenen Strafraum versammelt hatten. Aufgrund der destruktiven Spielweise der Bremer wollte Nagelsmann auch nichts von einem glücklichen Sieg wissen.

„Wenn das Spiel glücklich gewonnen wurde, fresse ich einen Besen“, äußerte der Trainer des Jahres, dessen Mannschaft seit dem 14. Mai vergangenen Jahres kein Bundesliga-Heimspiel mehr verloren hat: „Es ist extrem schwer, wenn 34 Beine rund um den Sechzehner im Weg stehen. Ich bin zufrieden. Wir haben 90 Minuten Vollgas gegeben.“

Geigers erster Einsatz

Um diese Intensität auch in Liverpool an den Tag legen zu können, hatte Nagelsmann seine Startelf im Vergleich zum Hinspiel gegen die Reds auf sechs Positionen verändert. Bei der Rotation ging es laut Nagelsmann vor allem um „Belastungssteuerung“. Er und Sportchef Alexander Rosen haben den Kader schließlich so geplant, „dass man keinen großen Abfall sieht – egal, wer reinkommt.“

Dank der Rotation kam Dennis Geiger zu seinem ersten Bundesligaspiel – und der 19-Jährige spielte im zentralen Mittelfeld derart stark, dass er mittelfristig vielleicht den abgewanderten Nationalspieler Sebastian Rudy (Bayern München) ersetzen kann. „Ich fand den Auftritt sehr gut“, sagte Nagelsmann: „Er ist erst am Anfang, aber seine Entwicklung geht in die richtige Richtung.“

Aber auch bei Liverpool läuft es rund. Klopps Team gewann am zweiten Spieltag der Premier League ohne den geschonten Nationalspieler Emre Can mit 1:0 (0:0) gegen Crystal Palace. sid

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Erstellt:
21.08.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2017, 06:00 Uhr

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