FC Bayern

Attacke neben dem Rasen

Zum Abschluss der Asienreise kassiert der Rekordmeister ein 0:2 gegen Inter Mailand. Vorstandsboss Rummenigge nervt ein Kommentar von Leipzig-Trainer Hasenhüttl.

28.07.2017

Von DPA

Ballung im Bayern-Strafraum: In dieser Szene beim Testspiel gegen Inter Mailand hat Torhüter Sven Ulreich die Kugel sicher. Foto: Getty

Ballung im Bayern-Strafraum: In dieser Szene beim Testspiel gegen Inter Mailand hat Torhüter Sven Ulreich die Kugel sicher. Foto: Getty

Singapur. Am Ende der Bayern-Asienreise übernahm Karl-Heinz Rummenigge gestern die klassische Uli-Hoeneß-Rolle als Abteilung Attacke. In seinem euphorischen Fazit des Zwölf-Tage-Trips, der einige Stunden später mit einem 0:2 (0:2) gegen Inter Mailand negativ ausklang und bei dem das Geheimnis um den auserkorenen Sportdirektor noch nicht gelüftet wurde, griff der Münchner Vorstandschef Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl an. Dieser hatte die strapaziösen Werbetouren der Topklubs FC Bayern und Borussia Dortmund in diesem Sommer kritisiert.

„Ich finde diese Aussage ein Stück zynisch und auch unsolidarisch“, lautete der Vorwurf, den Rummenigge ins Trainingslager von RB Leipzig nach Seefeld übermittelte. Hasenhüttl hatte es als „krass“ bezeichnet, was den Münchner Profis sowie denen des BVB in der Vorbereitung zugemutet werde. Er sei „sehr dankbar“ dafür, von derartigen Reisen noch verschont zu bleiben.

Aus Rummenigges Sicht sind Trips in die neuen Märkte Pflicht, wenn die Bundesliga mit anderen Topligen Europas konkurrieren wolle. „Dann muss man auch eine gewisse Strapaze auf sich nehmen. Bayern München, Schalke, Borussia Dortmund müssen hier als Lokomotive voranfahren.“

Gegen Inter Mailand setzte es dann kurz vor dem Rückflug die dritte Niederlage im vierten Asien-Test. Éder traf zweimal mit dem Kopf für die Italiener. Franck Ribéry musste bei Bayern angschlagen vom Platz. Rummenigge hatte vorher ein rundum positives Resümee ziehen wollen. „Wir haben alle Ziele komplett erreicht. Großartige Reise, totaler Erfolg, alles wunderbar“, sagte er. Finanziell war es ein Rekordtrip. An die zehn Millionen Euro wurden in China und Singapur verdient. Für nächstes Jahr wird wieder eine USA-Tour ins Auge gefasst. Nach der Landung in München am frühen Freitagmorgen dürfen die Spieler zwei Tage durchpusten. Am Sonntag kann Trainer Carlo Ancelotti dann erstmals mit dem kompletten Kader inklusive der Confed-Cup- Teilnehmer trainieren.

Beim Trip nach Asien habe es aber neben der Integration der Neuzugänge James Rodríguez und Corentin Tolisso weitere Erkenntnisse gegeben, bemerkte Rummenigge. Thomas Müller oder James habe es vorher bei der Besetzung der Offensivplätze geheißen. „Die Reise hat gezeigt: Müller und James geht“, urteilte Rummenigge. dpa