Rottenburg

Ampeldiktatur

Die Stadtverwaltung erklärte, wie die Tübinger Ampeln funktionieren, wer bevorzugt wird und warum es keine grüne Welle geben kann („Omnibus first!“, 30. Mai). Dazu gab es einige Leserbriefe.

21.07.2017

Von Matthias Thalmeier, Rottenburg

Den Leserbriefen über die Ampeldiktatur kann ich nur beipflichten. Offenbar erkannte Herr Rentschler auch Nachteile der Ampelschaltung, die mit der Busbevorrechtigung einhergehen. Er als Zuständiger weiß wohl von einigen Beschwerden zu berichten, sieht aber dennoch keinen Handlungsbedarf. Dabei könnten von der in Tübingen utopischen grünen Welle alle profitieren, und zwar einschließlich der Busse. Herr Rentschler hat immerhin erkannt, dass Fahrradfahrer und Fußgänger durch die Kontaktschleifen schon mal auf der Strecke bleiben.

Die chaotische Verkehrssituation in Tübingen sehe ich alles andere als gelungen! Der Feierabendverkehr stockt, es gibt extrem kurze Grün-, dafür lange Rotphasen. Nicht zuletzt wird die Geduld mit reichlich aufoktroyierten Umwegen strapaziert. Resultat: Umweltbelastungen, nebst Nachteile für Läden! Mitunter werden noch gefährliche Rotlichtverstöße provoziert, insbesondere weil örtlich regelmäßig aufeinander abgestimmte Rotwellen auftreten können. Die grüne Welle hätte auch einen Sicherheitsaspekt, da der Anreiz von Rotlichtverstößen durch Mehrfachdelikte in Konsequenz vermieden wäre.

Durchgehende Fahrradwege in Tübingen: Fehlanzeige! Diese müssen sich auf stark befahrener Straße die Fahrspur zum Teil straßenmittig mit diesen Großfahrzeugen teilen. Unlängst hatte ich sogar Anlass, einer Streife einen S-Pedelecfahrer zu melden, der mit Beinahecrash locker mit 40 km/h als Geisterfahrer zwischen einem auf dem Radweg geparkten Pkw hervorgeschossen kam.