Handball

Am Ende gesteigert

TuS Metzingen gewinnt Zweitrunden-Hinspiel im EHF-Cup gegen Banik Most in der Horn-Arena mit 30:22.

16.10.2016

Von David Scheu

Wurde zur Vorsichtsmaßnahme nach einem Foul geschont: Metzingens Anna Loerper, Deutschlands Handballerin des Jahres. Archiv: Ulmer

Wurde zur Vorsichtsmaßnahme nach einem Foul geschont: Metzingens Anna Loerper, Deutschlands Handballerin des Jahres. Archiv: Ulmer

Nach Spielende gab’s in der Tübinger Paul-Horn-Arena doch noch die Jubelfeier mit Ehrenrunde, an die sich die TuS-Fans nach den Handball-Festen aus der Vorsaison fast schon gewöhnt hatten. Nur: Zu Beginn sah es überhaupt nicht danach aus. Metzingen fand nur schwer ins Spiel und lag während der ersten Hälfte gegen Banik Most aus Tschechien fast durchgehend hinten, zwischenzeitlich sogar mit bis zu vier Toren.

Fehlwürfe, überhastete Abschlüsse, Schrittfehler – die Liste der Unzulänglichkeiten war zunächst ziemlich lang. TuS-Trainer Csaba Konkoly nahm bereits nach elf Minuten beim Stand von 3:4 die Auszeit. Und korrigierte dort vor allem die Auslösehandlungen, mit denen er nicht zufrieden war: „Die waren zu ungeduldig und mit zu vielen zusätzlichen Bewegungen.“ Diese seien so nicht abgesprochen gewesen und hätten mehr verunsichert als geholfen, so Konkoly. Mit einem 10:12-Rückstand ging Metzingen schließlich in die Pause. „Wir haben die Mädels dann in der Kabine etwas beruhigt und neu ausgerichtet“, sagte Konkoly. Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn die TusSies kamen stark verbessert aufs Feld zurück – in der Abwehr aggressiver und in der Offensive durchschlagskräftiger. „Unsere Willenskraft war eine ganz andere“, sagte Konkoly.

Und: Vor allem funtionierten die bekannten Metzinger Tempogegenstöße nun auch besser – mehrere in Folge ließen die Partie gleich zu Beginn der zweiten Hälfte kippen: Aus zwei Toren Rückstand (10:12) machte die TuS innerhalb von fünf Minuten so zwei Tore Vorsprung (14:12). Auf der Gegenseite konnte Gegner Most das Tempo der ersten Hälfte dann doch nicht über die vollen 60 Minuten halten und leistete sich mehrere einfache Fehler. „Die Physis hat sicher auch eine Rolle gespielt“, sagte Konkoly, dessen Team den Vorsprung in der Schlussphase sukzessive ausbaute.

Und das alles ohne Anna Loerper, die nach einem Foul im ersten Durchgang vorübergehend undeutlich sah und als Vorsichtsmaßnahme nicht mehr eingesetzt wurde. Nicht schlimm, denn Stina Karlson war mit einigen guten Aktionen und drei Toren ein treffsicherer Ersatz. „Sie hat das gut gemacht und sicher auch davon profitiert, dass der Gegner sie nicht so kannte“, sagte Konkoly. Durch das 30:22 hat sich die TuS eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in fünf Tagen erarbeitet.

TuS Metzingen: Obein, Jankovic, Zapf (6), Szekerczes (3), Loerper (2), Karlsson (3), Loseth (5), Ingenpaß, Weigel (1), Vollebregt, Michielsen (7), Beddies (3), Behnke.

Weniger als in der Endphase der vergangenen Saison

1200 Zuschauer hatten den Weg in die Tübinger Paul-Horn-Arena zum Zweitrunden-Spiel der Tus Metzingen gefunden. Einerseits keine schlechte Kulisse, anderseits auch deutlich weniger als in der Endphase der Vorsaison, als die Halle mit 2400 Zuschauern mehrmals ausverkauft war. „Für die zweite Runde ist das aber okay“, sagte TuS-Manager Ferenc Rott: „Ich hatte fast noch weniger befürchtet. Und die, die da waren, haben eine tolle Stimmung gemacht.“ Ob Metzingen ein mögliches Drittrunden-Spiel im EHF-Cup wieder in Tübingen austragen würde, ließ der Manager aber offen: „Wir kommen gerne hierher, es sollte sich halt lohnen“, sagte Rott. Und ab welcher Kulisse lohnt es sich? „Bei 2000 Zuschauern auf jeden Fall.“

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Erstellt:
16.10.2016, 21:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 16.10.2016, 21:30 Uhr

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