Volleyball-Bundesliga

Alles beiseite legen

Nach dem Ende der Hauptrunde spielt der TV Rottenburg heute seine erste Pre-Playoff-Partie in Bestensee. Und sucht die alte Leichtigkeit.

08.03.2017

Von Tobias Zug

Schwören sich auf den Endspurt ein: die TVR-Spieler um Friederich Nagel, Ferenc Németh, Moritz Karlitzek, Dirk Mehlberg, Tim Grozer und Federico Cipollone (von links im Uhrzeigersinn). Archivbild: Ulmer

Schwören sich auf den Endspurt ein: die TVR-Spieler um Friederich Nagel, Ferenc Németh, Moritz Karlitzek, Dirk Mehlberg, Tim Grozer und Federico Cipollone (von links im Uhrzeigersinn). Archivbild: Ulmer

Zwei Stunden trainierten die Rottenburger Bundesliga-Volleyballer gestern nochmal, dann fuhren sie los mit dem Bus. Ins etwa 700 Kilometer entfernte Bestensee bei Berlin, wo sie heute (19 Uhr) im ersten Pre-Playoff-Spiel bei den Netzhoppers auf ihrer Facebook-Seite spielen. Vor vier Jahren gab es diese Konstellation auch schon: Da qualifizierten sich die Rottenburger nach zwei Siegen und einer Niederlage in den Pre-Playoff-Spielen gegen die Netzhoppers für die Playoffs. Allerdings hatte damals der TVR zuerst Heimrecht, so dass auch das damals fällige dritte Spiel in der Tübinger Horn-Halle ausgetragen wurde.

Bei den Netzhoppers gelangen dem TVR in den neun Spielen seit dem ersten Bundesliga-Aufstieg 2006 nur zwei Siege. Erst vor anderthalb Wochen verloren die Rottenburger im Hauptrundenspiel mit 2:3 in Bestensee. TVR-Diagonalspieler Sven Metzger stimmt aber gerade dieses Spiel positiv: „Wichtig ist, dass wir gesehen haben, dass wir dort gewinnen können – was nicht selbstverständlich ist.“ Rottenburg führte da im Tie-Break mit 7:1 und verlor noch. Das Hinspiel gewann der TVR mit 3:2. Da fehlte Netzhoppers-Topstar Björn Andrae verletzt, der jetzt nach der Hauptrunde mit sechs Gold- und vier Silbermedaillen die meisten Auszeichnungen in der Liga erhalten hat als jeweils bester Spieler seiner Mannschaft.

Interessiert die Rottenburger jetzt aber wenig: „Wir haben uns eingeschworen, dass die Hauptrunde abgehakt ist“, sagte Metzger, „wir werden alles versuchen, unsere Köpfe frei zu bekommen.“ Vor allem von den letzten beiden Spielen, die verloren gingen, und der Negativstimmung nach dem Ausstieg des Großsponsors Kopp-Verlag. Auch an Hans-Peter Müller-Angstenberger geht die wieder etwas unsichere TVR-Bundesliga-Zukunft nicht spurlos vorbei; zurückhaltender als gewohnt wirkte der Cheftrainer in den jüngsten Spielen. „Das ist kein Zufall, dass Hans nicht so rumspringt wie zuvor“, sagte TVR-Manager Philipp Vollmer beim Heimspiel am Sonntag (0:3) gegen Lüneburg. „Sicher kann man an mir auch Dinge ablesen“, sagte Müller-Angstenberger dazu, „aber das müssen wir jetzt alles beiseite legen!“

Denn für den TVR stehen entscheidende Spiele an. Sollten sie zwei Spiele gegen KW-Bestensee gewinnen, stehen sie in den Playoffs. Ansonsten geht es in die Endspiele gegen den Abstieg, voraussichtlich gegen Solingen. „Ich weiß nicht, wie es bei den anderen ist“, sagte Metzger, „aber ich versuche, jedes Spiel gleich zu behandeln. Auch wenn diese Spiele jetzt natürlich viel bedeutender sind.“ Immerhin sind alle Spieler einsatzfähig; also auch Zuspieler Federico Cipollone, der sich am Sonntag noch verletzt hatte, und der zuletzt angeschlagene Libero Johannes Elsäßer. Kapitän Dirk Mehlberg hatte Probleme mit seinem schon länger lädierten Ellbogen, „aber er wird spielen können“, sagte Müller-Angstenberger. Dem Coach ist nur eines wichtig: „Wir haben zuletzt die Leichtigkeit etwas verloren und müssen jetzt unser Spiel aufs Feld bringen! Wenn uns das gelingt, dann sind wir dabei.“

Friedrichshafen oder Berlin oder Abstiegskampf

Ein paar Treue werden den TV Rottenburg auch am heutigen Mittwoch in Königs Wusterhausen unterstützen: Die Edelfans Gunther Stempel, Timo und Mara Kehler wollen ihr Team in Bestensee nach vorne trommeln. Sollte der TVR heute und im zweiten Spiel am Samstag (19.30 Uhr, Tübingen) gewinnen, würde er sich für das Playoff-Viertelfinale qualifizieren. Sollten beide Teams jeweils eines der beiden Spiele gewinnen, wäre das entscheidende dritte Pre-Playoff-Spiel am Mittwoch (19 Uhr) in Bestensee. Playoff-Gegner wäre wahrscheinlich der VfB Friedrichshafen, nur falls sich in den anderen Pre-Playoff-Spielen Solingen gegen Bühl durchsetzt, würde der TVR auf Berlin treffen. Die Best-of-Three-Serie beginnt am Samstag, 18. März. Sollten die Rottenburger zwei Spiele gegen die Netzhoppers verlieren, würden sie in den Playdowns um den Klassenverbleib spielen gegen den Verlierer zwischen Bühl und Solingen. Der Unterlegene dieser Playdown-Spiele steigt ab.

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Erstellt:
08.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 08.03.2017, 01:00 Uhr

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