Fußball-Landesliga

Alarm über die Flügel

Starker Einstand von Interimstrainer Andreas Urban: SV 03 Tübingen besiegt im Kellerduell den personell dezimierten SV Holzhausen 1:0 (0:0).

30.10.2017

Von Bernhard Schmidt

Alles richtig gemacht: SV03-Trainer Andreas Urban feiert nach dem Abpfiff mit seinen Spielern den 1:0-Sieg über Holzhausen. Bild: Ulmer

Alles richtig gemacht: SV 03-Trainer Andreas Urban feiert nach dem Abpfiff mit seinen Spielern den 1:0-Sieg über Holzhausen. Bild: Ulmer

Lang ist’s her: Am 6. Spieltag Ende September hatte der SV 03 Tübingen letztmals einen Sieg gelandet, gestern gab’s wieder einmal die volle Punktzahl. Und das ausgerechnet im so wichtigen Keller-Derby gegen den FC Holzhausen. Gegen jene Mannschaft, mit der man sich in der vergangenen Saison noch um die Aufstiegsrelegation balgte. Weil der Naturrasen im SV 03-Stadion nach heftigen Regenfällen stellenweise unter Wasser stand, mussten die Mannschaften auf den Kunstrasen in der Jahn-Allee ausweichen. Für die Tübinger mit ihren kleinen, flinken Spielern eher ein Vorteil – wie sich im Verlauf des Spiels herausstellen sollte.

Die erste Hälfte waren die Tübinger zunächst darauf bedacht, die Holzhausener nicht ins Spiel kommen zu lassen. Mit Erfolg. Das FCH-Team von Trainer Onur Hepkeskin, personell stark dezimiert mit nur zwei Spielern auf der Auswechselbank, war vor der Pause nur mit Standards gefährlich. Die Freistöße von Ilie Iordache oder von Marc Wissmann verfehlten das Ziel oder landeten in Tobias Otts Armen. Ausgeglichen die wenigen restlichen Torchancen: SV 03-Mittelfeldspieler Daniel Genuardi schoss knapp daneben (25.), auf der anderen Seite kam Felix Loch frei an den Ball, lupfte den Ball aber übers Tor (42.).

Viel besser lief der Ball nach der Pause. Zuerst bei den Holzhausenern, dann aber vor allem bei den Tübingern. Die erspielten sich nun ihre Chancen bevorzugt über die beiden wendigen und schnellen Außen Marc Kurzynski und Mario Kuhn. In der 65. Minute war es dann soweit – so sahen es zumindest die Tübinger Anhänger. Doch Kuhns Ball auf den frei durchgelaufenen Kurzynski legte sich letzterer mit dem Arm zurecht, der gut leitende Schiedsrichter Achim Mauz erkannte den Treffer zurecht nicht an.

Die guten Vorsätze umgesetzt

Mit dem Flutlicht kam für die Tübinger in der 83. Minute der Durchblick, das längst fällige 1:0. Links brach Kuhn durch, passte quer in den Rückraum, die FC-Abwehrspieler droschen gleich zwei Mal über den Ball. Moritz Weise nutzte die Chance, vollendete mit einem platzierten Schuss in die linke Ecke. Der ersatzgeschwächte FC, der sichtlich viel Kraft gelassen hatte, verbreitete in den verbleibenden Minuten kaum noch Torgefahr. Erleichtert jubelten die Tübinger nach dem Schlusspfiff.

„Die Jungs haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, freute sich SV 03-Interimstrainer Andreas Urban über den gelungenen Einstand. „Sie haben einen großen Aufwand betrieben, gut gegen den Ball gearbeitet und dem Gegner kaum Chancen geboten.“ FC-Trainer Onur Hepkeskin war mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft zufrieden, hatte lange auf eine Punkteteilung gehofft, musste letztlich aber die Niederlage im Kellerduell akzeptieren. „Tübingen war agiler und schneller. Wir haben in der zweiten Hälfte zu wenig nach vorne gemacht, manchmal zu hektisch agiert.“

SV 03 Tübingen: Ott; Tahtsidis, Scholz, Weber (83. Poerschke), Braun, Silic, Genuardi, Faßnacht, Weise, Kuhn, Kurzynski.

Noch zwei Trainer-Kandidaten im Rennen

Wer folgt auf Interimstrainer Andreas Urban, der explizit ausgeschlossen hat, den Landesligisten langfristig zu betreuen? Noch alles offen, sagt Marco Müller, Fußball-Abteilungsleiter beim SV 03 Tübingen. Benedikt Müller, zuletzt Trainer beim SV Nehren, hat abgesagt, mit zwei weiteren Kandidaten werde der SV 03 die kommenden Woche Kontakt aufnehmen. Bis zur Winterpause könne er wohl mit dem gestern erfolgreich gestarteten Urban planen: „Dann gibt‘s vielleicht eine Interimslösung bis zum Saisonende.“ Die Tübinger wollen jedenfalls nichts überstürzen und keine Entscheidung aus der Panik heraus fällen. Und Müller betont noch einmal, dass der Verein und Robert Hofacker sich im gegenseitigen Einverständnis getrennt hätten: „Wir haben in Robert einen Trainer verloren und einen Freund gewonnen.“

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Erstellt:
30.10.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 48sec
zuletzt aktualisiert: 30.10.2017, 01:00 Uhr

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