Rottenburg

Ahland-Taufe mit Mechthilds- und mit Regenwasser

Sieben Neulinge hat die Ahlandgruppe der Rottenburger Narrenzunft vor aufgenommen; sechs davon, Bettina Caruso, Nadja Kaupp, Andreas Kersting, Leon Oeschger, Theresa Vollmer und Isabell Wachendorfer, wurden am Dienstagnachmittag getauft. Die siebte, Corinna Kögler, war krank.

01.03.2017

Von mi

Die halbstündige Zeremonie begann mit dem Domglockenschlag um 14 Uhr; zur selben Zeit setzte auch der Regen ein. Gruppenführer Silvio La Monica (hinten ganz rechts im Bild) führte durch die Zeremonie. Die sieben waren nur ein halber Jahrgang, denn laut Satzung kann die Ahlandgruppe eigentlich jedes Jahr bis zu 13 Neulinge aufnehmen. Das „Hajo, hajo!“, mit dem die Täuflinge ihr feierliches Ahland-Versprechen ablegen müssen, kam noch etwas zögerlich; erst der eingetrichterte Weißwein und das reichlich verspritzte Taufwasser (siehe Bild) aus dem „Mechthildsbrunnen“ vor dem Dom schien die müden Gestalten auf der Bühne aufzuwecken. Jeder Täufling hatte einen Paten im Nacken und wurde von diesem Schritt für Schritt eingekleidet: mit Hose und Kittel mit Rottenburger Motiven (handbemalt in rund 200 Stunden!), mit rotem Halstuch und weißen Handschuhen, mit Glockensträngen („om Krach zo macha“), mit Maske und Saubloder. Dann kamen die 28 Alt-Ahlande, die sich nach den Fasnetswirren noch auf den Beinen halten konnten, auf den Marktplatz gehopst und führten ihren traditionellen Ahland-Tanz auf. Die Stadtkapelle spielte. Am Schluss gerieten die gut 500 Zuschauer (deutlich weniger als sonst) willig ins Schunkeln, bis der heftiger werdende Regen den Marktplatz wieder leer fegte.