Tübingen

Abwärtsspirale

Das Uniklinikum Tübingen wird über Jahrzehnte völlig umgebaut werden. Ein Rahmenplan mit der Stadt macht es möglich – und setzt Grenzen (Bericht und „Übrigens“ vom 19. Juli).

25.07.2017

Von Barbara Lupp, Tübingen

Und wieder ein Exklusivbericht des Chefredakteurs über die Planungen von UKT und Stadt: „Der größte Teil wird strenger geschützt als bisher ... Es gab einen Zielkonflikt zwischen Erweiterungsbedarf und ... Naturschutz“ mit angeblich „gutem Kompromiss“. Er kam jedoch meines Wissens ohne Beteiligung des Naturschutzes zustande. Sind aufgrund dieses Deals Stellungnahmen zum Flächennutzungsplan überflüssig? Und eindeutige Hinweise in dem von der Stadt in Auftrag gegebenen Umweltgutachten wie „Aufgrund der ... Bedeutung des Steinenbergs ... und des geringen Umfangs der verbliebenen unbebauten Fläche, wäre selbst bei einer reduzierten Flächeninanspruchnahme von einer erheblichen Störung der lokalen Populationen auszugehen“ Makulatur?

Zum „absoluten Versprechen“ Bambergs: Nicht selten versprechen sich Planer beziehungsweise Kommunalpolitiker und setzen aufgrund sogenannter Sachzwänge oder geänderter Rahmenbedingungen weitere Eingriffe, sogar auf Ausgleichsflächen, durch. Die daraus folgende Entwertung, aber auch eine schlechte Datenlage fördern die Abwärtsspirale. Hierzu passt, dass das städtische Ökokonto (eine Art „Gedächtnis“ der Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen) mangels Fachpersonal kaum noch gepflegt wird.

Freude über nicht noch mehr Parkplätze? Es wurde ja auch erst ein neues Parkhaus auf den Steinenberg „gepflanzt“!

Zur Erkenntnis „Es geht (beim UKT) nicht um schmutzige Industrie“: Stimmt. Diese produziert nicht mehr im Ländle, sondern zum Beispiel in Indien Antibiotika mit minimalen Umweltauflagen (auch) für uns.

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Erstellt:
25.07.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 25.07.2017, 01:00 Uhr

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