Straßenbeleuchtung

Abschied von den alten Lampen

Reutlingen stellt von Quecksilber-Hochdruck-Licht auf LED um – und spart dadurch viel Energie.

24.08.2017

Von dem

Seit 1994 hat die Stadt durch ihre Energiesparmaßnahmen rund 2,5 Millionen Kilowattstunden und damit etwa 500 000 Euro weniger verbraucht. Begonnen hat alles damit, dass in Wohngebieten nachts eine von zwei Lampen an den Laternen abgeschaltet wurden – ohne dass dies der Bevölkerung aufgefallen wäre. Vor acht Jahren wurde dann nachts die Beleuchtung der B 28 Richtung Tübingen ausgeschaltet, dann wurden Leuchten im Zuge von Bauarbeiten durch effektivere Modelle ersetzt.

Seit 2011 werden die Quecksilber-Hochdruck-Lampen, die mittlerweile nicht mehr produziert werden, sukzessive ausgetauscht. Dafür wurden bisher 2,8 Millionen Euro investiert, 687 000 Euro an Fördermitteln hat Reutlingen für dieses Programm vom Bund bekommen. Seither sind durch den Einsatz der neuen LED-Lampen gut 2000 Tonnen CO2 eingespart worden. Denn die neuen Lampen verbrauchen 70 Prozent weniger Energie. Allerdings kommt es in seltenen Fällen vor, dass Leute LED-Licht nicht vertragen und über Kopfschmerzen klagen.

Bis Ende 2017 werden über die Hälfte der Quecksilber-Hochdruck-Lampen durch LED ersetzt sein. Bis Ende nächsten Jahres sollen weitere 1700 LED-Leuchten neu installiert werden, wodurch sich deren Anteil an der Reutlinger Beleuchtung auf 36 Prozent erhöht. Gleichzeitig sinkt der Anteil der alten Lampen mit Quecksilber auf 16 Prozent.

Insgesamt wird Reutlingen nachts mit 17 490 Lampen ausgeleuchtet – ein System, das von der Tochterfirma Fairnetz betreut wird. Die Stadt gebe pro Jahr rund 1,3 Millionen Euro alleine für die Straßenbeleuchtung aus, erklärt Tiefbau-Amtsleiter Arno Valin. „Durch die Umrüstung haben wir ökologisch und ökonomisch schon viel erreicht“, sagt Baubürgermeisterin Ulrike Hotz. Weil Reutlingen zudem eigenen Ökostrom verwende, habe die Stadt bereits CO2-Neutralität erreicht.