125 Jahre SWR · Den Wert des Wassers schätzen lernen

125 Jahre Wasserversorgung feierten die Stadtwerke Rottenburg am Sonntag

Bereits am Eingang zum Betriebsgelände der Stadtwerke (SWR) wurden die Besucher herzlich empfangen: Sie bekamen Lebkuchenherzen um den Hals gehängt. Ein Vergnügungspark erregte vor allem Aufmerksamkeit bei den Jüngeren.

09.10.2017

Von Werner Bauknecht

Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger (Vierter von rechts) mit seinen TV-Volleyballern, den „langen Kerls“, beim Tag der offenen Tür der Stadtwerke. Rechts vorne OB Stephan Neher (im Anzug), Stadtwerke-Chef Martin Beer (mit blauer SWR-Jacke) und Finanzbürgermeister Hendrik Bednarz (im braunen Sakko). Bilder: Bauknecht

Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger (Vierter von rechts) mit seinen TV-Volleyballern, den „langen Kerls“, beim Tag der offenen Tür der Stadtwerke. Rechts vorne OB Stephan Neher (im Anzug), Stadtwerke-Chef Martin Beer (mit blauer SWR-Jacke) und Finanzbürgermeister Hendrik Bednarz (im braunen Sakko). Bilder: Bauknecht

Dort warfen Kinder mit Pfeilen auf Ballons, schleuderten Bälle auf Büchsen und zeigten Geschicklichkeit beim kontaktlosen Entlangführen einer Metallöse an einem Stromleiter.

Die Jubiläumsfeier war auch eine Familienveranstaltung. Für die Kleinen gab es ein schnuckliges Karussell. Eine Seltenheit für so eine Veranstaltung war das aufblasbare, luftgepolsterte Volleyballfeld. Wie ein Hüpfburg funktionierte es: In der Mitte war das Netz, und wenn die Kleinen nach dem Ball hopsten, kamen sie fast so hoch wie die echten Cracks.

Werfen mit den „langen Kerls

Die waren auch vor Ort, einschließlich ihres Trainers Hans Peter Müller-Angstenberger. Die langen Kerls hatten zwei Stationen aufgebaut. Bei der einen musste man mit dem Ball in einen Basketballkorb treffen, bei der anderen Torwandschießen mit einem Volleyball.

Doch die Veranstaltung war mehr als nur eine Spielerei. Nach der offiziellen Eröffnung mit dem Fassanstich, den Bürgermeister Hendrik Bednarz vornahm, gab es ausgiebig Gelegenheit, sich an Ständen zu informieren. Nicht nur über die Stadtwerke. Auf einer großen Tafel war die historische Entwicklung der Rottenburger Wasserversorgung dargestellt – von den Römern über den ersten Brunnen, den Gräfin Mechthild auf dem Marktplatz aufstellen ließ (1477), bis zur Bronnbachquelle, aus der Rottenburg seit 1951 einen Großteil seines Wassers bezieht. Für Besucher, die dort das Wasserwerk besichtigen wollten, gab es einen Shuttle-Bus, der mehrmals am Sonntag hin und zurück fuhr.

Die Stadtwerke zeigten an ihren Ständen technische Geräte wie zum Beispiel moderne Strom- und Wasserableser oder Geräte zur Leckortung, wozu ein akustisches Bodenmikrofon oder ein sogenannter Geräuschpegellogger eingesetzt wird. Fachleute erklärten technische Details. Weitere Stände informierten über Sonnenenergie und Thermographie. Auch die Rottenburger Hochschule für Forstwirtschaft informierte über „Erneuerbare Energien“.

Mahlen mit der „Tretmühle“

Für Kinder gab es ein vielfältiges, attraktives Angebot. An einem der Stände durften sie ein eigenes Verlängerungskabel bauen – gegen eine Spende von fünf Euro an den Verein MOKKA. Am TüKorn-Stand betreute die Familie Manke von der Bäckerei Leins eine „Tretmühle“: Ebenfalls gegen eine kleine Spende durfte man dort Korn einfüllen, sich aufs Rad schwingen und kräftig in die Pedale treten. Das gemahlene Korn durften die kleinen Besucher dann mit nach Hause nehmen.

Einen so genannten „Grünpflegestand“ betrieben die Technischen Betriebe (TBR). Dort konnten sich Interessierte einen Topf mit Kresse abholen, den sie zu Hause in der Küche weiterwachsen lassen können. In der Ecke hatten die MOKKA-Aktiven zudem eine Spieleecke mit Hüpfburg, Mal-, Bastel-, und Schminkangeboten eingerichtet. Sogar eigene Buttons mit Logos konnten die Kleinen entwerfen und herstellen.

Über den Hof lag die große Halle, in der Tische, Bänke, und die Küche untergebracht waren. Dort lautete das Motto „Oktoberfest“. Zünftig in Blau-Weiß waren die Tische gedeckt, und die Rottenburger Kultband RoBlech spielte in Krachledernen Stimmungsmusik.

Stadtwerke-Chef Martin Beer, war hochzufrieden mit dem Besuch und dem Angebot der Veranstaltung. „So kann man doch ein Jubiläum zu 125 Jahren Wasserversorgung feiern“, sagte er. Es gebe tolle Unterhaltung und die Stimmung sei angenehm locker. „Es werden viele interessante Themen abgedeckt. Und so kann man auch mal den Wert des Wassers schätzen lernen.“ Wir nähmen Wasser als selbstverständlich, „ich ja auch manchmal“, aber in vielen Gegenden der Erde gebe es das nicht. „Wasser ist Luxus.“

Unglaublicher Ausblick

Gegen 13 Uhr rief der Bull-Riding Wettbewerb. Da kletterten dann die Kleinen auf den elektrischen Bullen, und klammerten sich verzweifelt fest. Bis sie am Ende doch abgeworfen wurden. Auch Oberbürgermeister Stephan Neher schaute zu – seine Tochter riskierte den holprigen Ritt.

Bürgermeister Hendrik Bednarz hatte sich zuvor mit dem Staiger-Kran 48 Meter hoch in die Luft tragen lassen. „Kalt war es da oben“, fand er, „aber der Ausblick ist natürlich unglaublich.“

Inzwischen hatten die Volleyball-Bundesligaspieler Tische und Stühle auf den Hof getragen. Dort nahmen sie in Reih und Glied Platz und eröffneten ihre Autogrammstunde. Dann kam die Sonne heraus, und da standen die Besucher sogar vor dem Eisverkauf Schlange.

Tretmühle am TüKorn-Stand. Bilder: Bauknecht

Tretmühle am TüKorn-Stand. Bilder: Bauknecht

Beliebt bei den ganz Kleinen war das Kettenkarussell. Bilder: Bauknecht

Beliebt bei den ganz Kleinen war das Kettenkarussell. Bilder: Bauknecht

Zum Artikel

Erstellt:
09.10.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 05sec
zuletzt aktualisiert: 09.10.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!