Hansjörg Lösel über einen Prozess am Tübinger Amtsgericht

Profis als falsche Vorbilder: Kopfstoß in der Kreisliga C

Es ging im Grunde um nichts. Fußball-Kreisliga C, die Sicherheitsliga – in der untersten Klasse ist der Abstieg ausgeschlossen. Die Reserve-Mannschaften aus einem Mössinger und einem Tübinger Stadtteil kickten gegeneinander, ein nasskalter Oktobertag 2016. „Eigentlich geht es darum, sich sonntags an der frischen Luft zu bewegen“, so drückte es ein Zeuge aus. Die Partie plätscherte so dahin, um urplötzlich zu eskalieren: Ein 35-jähriger Fußballer aus Mössingen verpasste seinem Gegenspieler einen Schlag, erhielt dafür die rote Karte – auf dem Gang in die Kabine geriet er nochmals mit einem weiteren Gegenspieler aneinander, der trug eine blutende Lippe davon.

06.05.2017

Von Hansjörg Lösel

Die Tübinger verständigten die Polizei, am Donnerstag musste sich der 35-Jährige vor dem Amtsgericht Tübingen wegen des Vorwurfs der Körperverletzung in zwei Fällen verantworten. Er habe in der auslösenden Situation schlichten wollen, erklärte der Angeklagte, selbst übrigens auch als Schiedsrichter aktiv, sein Torwart sei gefoult worden, daraufhin sei es zu einem Wortgefecht mit dem Gegenspieler ...

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